Thormesis – Trümmerfarben

Knapp zwei Jahre nach “Freier Wille – Freier Geist” meldet sich die melodische Black-Metal-Band Thormesis wieder mit einem neuen Album zurück. Das frische Werk der Bayern trägt den Titel “Trümmerfarben” und erscheint am 10. Februar.

Wie es geworden ist erfahrt ihr in dieser Rezension.

“Trümmerfarben” kommt mit einem Intro, einem Outro und sieben Liedern auf eine Gesamtspielzeit von rund 47 Minuten. Die Texte des Albums sind auf Deutsch gehalten und gehen mitunter in eine etwas anspruchsvollere Richtung.

Auch der Sound der Band orientiert sich durchaus an der etwas komplexeren Ausrichtung des Black-Metal-Genres. Der melodische Black Metal von Thormesis, der mittlerweile als Pagan Black Metal angekündigt wird, kommt recht vielschichtig daher. Ein bloß auf Härte ausgelegtes Haudrauf-Album ist “Trümmerfarben” gewiss nicht.

Das Klangbild läuft grundsätzlich im mittleren bis schnellen Spieltempo ab. Auf Samples oder Synthesizer wird beinahe komplett verzichtet, dennoch ist der Sound abwechslungsreich und alles andere als eindimensional.

Mal geht das Klangbild in eine geradezu rockige Rhythmik über, mal werden wie in “Waheelas Fährte” sehr ruhige, fast schon bedächtige Passagen im Stil von Post-Rock-Bands eingespielt.

Thormesis haben damit ganz sicher einen gewissen Anspruch, wirken dabei aber nicht zu experimentell und bleiben als Black-Metal-Band zu jeder Zeit erkennbar. Als roter Faden führt dabei der gute, extrem verzerrte Scream-Gesang durch das Album. Der Klargesang, der früher bei Thormesis eine größere Rolle gespielt hat, wird hingegen nur noch flankierend eingesetzt und dringt selten in den Vordergrund.

Insgesamt haben Thormesis ihren Stil keineswegs komplett umgekrempelt, aber behutsam in Richtung der anspruchsvollen Schiene weiterentwickelt. Die Umsetzung ist der Band dabei gut gelungen. Atmosphärisch ist das Album durchgehend dicht und wirkt in sich stimmig. Die Spielfertigkeiten sind gut und bringen auch die eine oder andere gelungene Solopassage mit sich. Auch die mitunter plötzlichen Wechsel zwischen weichen und offensiven Passagen sind Thormesis gut gelungen.

Dem vorherigen Album “Freier Wille – Freier Geist” mag man bei alledem jedoch eine höhere Hit-Dichte attestieren. Auch “Trümmerfarben” hat zwar eine saubere Melodieführung, setzt aber eben andere Schwerpunkte als die Produktion von Ohrwürmern. Wer damit leben kann erhält mit “Trümmerfarben”…

Fazit

… das bisher beste Album von Thormesis.

Punkte: 8 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de