Am 22. Februar erscheint mit “Evilution” das Debütalbum der U.S.-Power-Metal-Band Deadlands. Sowohl der Titel des Albums wie auch der Name der Band und die Stilrichtung versprechen vollen Druck von der ersten Spielminute an. Die fünf Rocker aus Sacramento, Kalifornien versuchen mit “Evilution” den Einstieg in die Welt des Metals zu schaffen und packen all ihre Erfahrung aus.
Mit einer Gesamtspielzeit von etwa 43 Minuten ist “Evilution” nicht gerade das längste Album, was allerdings vertretbar ist, wenn die Qualität stimmt, denn Qualität hat bekanntermaßen den Vorrang vor Quantität.
Schon von Beginn an stellt sich eine Frage: “Wie? Powermetal?”. Die Gitarren, der Bass und die Drums donnern los, druckvoll und schwer. Die erste Assoziation und eine mögliche Antwort auf die Eingangsfrage: “Eher Thrash Metal!”. Dieses Frage-Antwort-Spiel zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album. Einstweilen sind jedoch Power-Metal-Einflüsse zu erkennen.
Diese anfängliche Irritation kommt daher, dass Deadlands nicht eindeutig einer Stilrichtung zuordenbar sind. Vielmehr kombinieren sie in ihren Songs Thrash Metal, Power Metal und teils auch Speed Metal.
Interessant und erwähnenswert ist, dass der Thrash-Anteil vorwiegend durch die
Rhythmusgitarre generiert wird, die Leadgitarre hingegen zieht sich von Shred-Soli im Stile des Speed Metal bis hin zu Lead-Riffs wie im klassischen Power Metal. Dabei stellt es sich als äußerst schwierig heraus, diese klanglich auf einen Nenner zu bringen. Das gelingt Deadlands manchmal nur mäßig.
Für reichlich Abwechslung sorgen die stetigen Rhythmuswechsel und der absolut klasse eingespielten Bassspur. Spieltechnisch sind einige Raffinessen enthalten,
insbesondere sind die zahlreichen Soli erwähnenswert. Ohne Patzer, Aussetzer
oder schmerzhaften Dissonanzen shredden sich Deadlands von Stück zu Stück und behalten dabei auch das Ziel vor Augen, sprich: sie arbeiten ihre Stücke teils episch aus, allerdings nicht auf eine Art und Weise, dass zu viel Zeit für Soli in Anspruch genommen wird.
Hinsichtlich des Gesanges ist wohl noch etwas Arbeit von Nöten. Bei der Stilrichtung ist eine stimmliche Meisterleistung zwar nicht zu erwarten, allerdings sind insbesondere an den höhertonigen Stellen stimmliche Schwankungen und Aussetzer vorhanden.
Auffällig ist der moderne Garagensound – allerdings nicht etwa in 8-Bit Tonbandqualität, sondern durchaus an die moderne digitale Technik angepasst – der durchaus den Thrash-Anteil in seinem Wesen unterstützt.
Fazit
Dieses Debüt kann noch nicht voll überzeugen. Potential ist aber vorhanden, wenn an dem einen oder anderen Punkt noch etwas gefeilt wird. Durch die interessante Kombination mehrer Stileinflüsse ist “Evilution” dennoch ein Reinhören wert.
Punkte: 7 / 10
Rezension: Florian Hans