Vor kurzem ist das neue Studioalbum „Starwolf – Pt. I“ der saarländischen Metal-Band Messenger erschienen. Messanger selbst behaupten ihrem Stil und ihren Einflüssen weiterhin treu zu bleiben und wollen mit „Starwolf“ weitere europäische Bühnen erklimmen.
Solche Aussagen machen schnell klar: Messanger gehen in die Offensive!
Eine interessante Hintergrundinformation zu diesem Album ist, dass sich „Starwolf – Pt. I“ an einen eigens für die Band verfassten SciFi-Roman anlehnt („Sternenwolf – Die Boten“). Die Band selbst verkörpert darin die Protagonisten. Gleich auf dem Cover-Artwork des Albums wird der Zusammenhang klar. Achtet man auf die Texte, dann ist auch hier ein Zusammenhang erkennbar.
Musikalisch orientieren sich Messanger an einem klassischen Stil, einer Gradwanderung zwischen traditionellem Heavy Metal und Speed-Metal. Besonders auffallend ist hier die kraftvolle Gesangsstimme, die tatsächlich ein Klangspektrum von vier Oktaven umfasst und das ohne gewaltige Aussetzer. Stilecht sind die Gitarrenriffs. Schnelle und knackige Parts, gefolgt von schnellen Solos und harmonischen Melodieläufen. Das Spiel mit vielen Effekten bleibt aus, dies würde die einzelnen Stücke auch zu sehr überladen.
Der Bass ist sehr schlicht und unauffällig und brummt meist nur im Background herum. Störend ist dies jedoch nicht, da der Fokus ohnehin hauptsächlich auf den Gitarren und den Vocals liegt.
Wenn man den Titel und den dazugehörenden Roman sieht, könnte man auf „Starwolf – Pt. I“ teils abgehobene, sphärische Klänge erwarten. Fehlanzeige! Eine Weltallstimmung kommt in keinem Fall auf, lediglich die vereinzelten Chorpassagen im Hintergrund erzeugen Atmosphäre – Messenger bleiben eben bei den klassischen Klängen ohne viele Effekte. Auffallend ist, dass in einem Stück als Solo der Melodielauf aus „What Shall We Do With The Drunken Sailor“ verarbeitet wurde. Grundsätzlich eine interessante Idee, jedoch sucht man einen Zusammenhang mit dem Kosmos vergebens.
Allgemein ist jedes Stück einzeln betrachtet rundum gelungen. Jedes Lied hat Dynamik, ein ausgewogenes Spiel mit Höhen und Tiefen und ist an sich gut ausgearbeitet. Betrachtet man das Album aber als Ganzes, fehlt ein echtes Highlight. Damit droht „Starwolf“ dann auf Dauer zu eintönig zu werden.
Fazit
Mit „Starwolf – Pt. I“ haben Messanger ein gutes Album an den Start gebracht, dem auf Dauer aber die Höhepunkte fehlen. Die Kombination mit dem Roman ist sehr interessant, allerdings eher für waschechte Fans reizvoll als für Quereinsteiger.
Für Freunde des klassischen Metal insgesamt ein lohnendes Album.
Punkte: 7.5 / 10
Rezension: Florian Hans