Die österreichische Metalband Mely veröffentlicht Mitte November mit
„Leave And Enter Empty Rooms“ ihr drittes Album. Es handelt sich um das
erste Album der Band, das unter einem Plattenvertrag veröffentlicht
wird.
Mely beschäftigen sich in ihrer Musik vor allem mit Melancholie; so leitet sich auch der Bandname von diesem Begriff ab.
Sich der Melancholie zu verschreiben bedeutet für die fünf Musiker
aber nicht, Trauer-Balladen herauszubringen. Im Gegenteil: Durch druck-
und kraftvolle Rockmusik versucht die Band, im Begriff Melancholie
positive Aspekte hervorzuheben und ihm seine negative Behaftung zu
nehmen.
Ob dies gelingt, verrät diese Rezension.
„Leave And Enter Empty Rooms“ ist ein sehr umfangreiches Album. Es sind zwölf Stücke enthalten, deren Dauer im Durchschnitt bei mehr als fünf Minuten liegt. So kommt das Album auf eine Gesamtspieldauer von über einer Stunde.
Der Melancholie ihre Negative Behaftung zu entreißen, ist kein leichtes Unterfangen. Mely versuchen es, indem sie nicht die Trauer an sich behandeln, sondern ihr Augenmerk eher auf Aspekte wie Hoffnung legen. Die Lieder von Mely sind keine Klagelieder.
Die durchgehend englischsprachigen Texte bewegen sich durchgehend im grünen Bereich. Das Klangkonzept der Band baut auf normale Rockinstrumente, die mit großem Tiefgang eingesetzt werden. Ab und an hört man Gitarrensoli, vorsichtig wird ein Keyboard eingesetzt. Charakteristisch ist die Stimme des Sängers, die kraftvoll in klarem Gesang (keine Growls) eingesetzt wird.
Bei der Spielweise wechseln sanfte, zurückhaltende Passagen mit kraftvolleren Liedteilen hin und her.
Es gelingt der Band durchweg, ihren eigenen Stil zu finden und umzusetzen, was für einen hohen Wiedererkennungswert der Musik sorgt. Gewünscht hätte man sich hier und da mehr Abwechslungsreichtum und Experimentierfreude, um die verschiedenen Stücke klanglich etwas deutlicher voneinander abzusetzen.
Fazit
Mely haben mit „Leave And Enter Empty Rooms“ ein gradliniges, solides Album vorgelegt, das seine Freunde finden wird.
Ihrem Konzept folgend präsentiert die Band ein Album, das an der ein oder anderen Stelle mehr musikalische Experimentierfreude hätte aufweisen können, jedoch kraftvoll und mit eigenem Stil herüberkommt und durchaus einen Blick wert ist.
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de