Mit „The Recent Foresight“ erscheint am 30. November das zweite Album von Lyfthrasyr.
Die Band spielt eine Mischung aus Melodic Black Metal und Dark Metal.
Wie sich das Ergebnis anhört und ob sich der Griff zu „The Recent Foresight“ lohnt, verrät diese Rezension.
Beim ersten Durchhören von „The Recent Foresight“ überwältigt den Hörer erstmal ein kraftvoller, bombastischer Sound mit einer ganzen Menge an Vortrieb.
Man muss sich einmal vor Augen halten, dass es sich bei Lyfthrasyr nicht um eine Band mit mehrfach besetzten Instrumenten sondern um ein Trio handelt – ein Trio, das einen enormen Sound auf die CD zaubert.
Bei der Instrumentverteilung ist zu bemerken, dass Sänger Aggreash zusätzlich zu seinem Gesang nicht etwa die Gitarre sondern den Bass spielt. Dies ist eine musikalisch ungewöhnliche Kombination, da Gesang und Gitarre für die Melodie zuständig sind, der Bass aber ein Rhythmusinstrument ist. Mit der Kombination Gesang und Bass vereinen sich in Aggreash also Melodie und Rhythmus in einer Person.
Auf „The Recent Foresight“ sind acht Titel zu finden. Einer davon ist das Intro, also bleiben als Netto-Inhalt des Albums sieben Musikstücke. Dies ist keine große Zahl, das Album ist nicht sehr umfangreich.
Die Vereinigung von Dark Metal und Black Metal gelingt Lyfthrasyr in diesen sieben Stücken aber gut: Aus dem Black Metal übernommen wurden der Growl-Gesang und das gut gespielte, erbarmungslos donnernde Schlagzeug. Als Einflüsse des Dark Metal sind erkennbare Gitarrenmelodien und gelegentliche, den tiefen Sound aufhellende Piano-Einwürfe zu betrachten.
Lyfthrasyr experimentieren an der ein oder anderen Stelle auch mal vorsichtig, zum Beispiel in einer vom Piano dominierten Passage in „Exhaling The Spirit Of Time“, bei der der Text lediglich geflüstert wird.
Fazit
Mit „The Recent Foresight“ legen Lyfthrasyr ein nicht sehr umfangreiches aber dafür sehr hörenswertes Album vor.
Dem Trio gelingt das Kunststück, dass ihre Musik unverkennbar Black Metal bleibt, durch melodische und aufhellende Einflüsse aus dem Dark Metal aber auch jene Metalfans anspricht, die von purem, extremen Black Metal, bei dem man nicht viel mehr hört als Geschrei, Bass- und Schlagzeuggrollen, abgeschreckt werden.
Lyfthrasyr finden ihren eigenen Stil und setzten ihn auf „The Recent Foresight“ abwechslungsreich und auf musikalisch hohem Niveau um.
„The Recent Foresight“ erhält von mir eine uneingeschränkte Empfehlung.
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de