Mit „Odium’s Spring“ ist jüngst das neue Album der seit Mitte der 90er Jahre aktiven Black Metal Band Dies Ater erschienen.
Wie sich die neue CD der wild geschminkten Truppe aus Berlin anhört und
ob sich der Griff dazu lohnt, erfahrt ihr in dieser Rezension.
Mit inklusive Intro neun Titeln auf der CD und einer Gesamtspielzeit von 38 Minuten ist „Odium’s Spring“ nicht das längste Album, dafür gibt es aber einen kräftigen Sound auf die Ohren:
Harte Bassspuren, ein schnelles Trommelfeuer und der agressiv schreiende Sänger bilden das gewohnte Black Metal Fundament. Darüber erhellen Gitarre und Keyboard das sonst tiefe Klangfeld und grenzen Dies Ater ein wenig von klassischem Black Metal ab.
An manchen Stellen, beispielsweise im Stück „Hail Old Times!“, hält sich das Schlagzeug auch von der für Black Metal typischen schnellen Spielweise fern und spielt in normaler Geschwindigkeit. Dazu wird dann etwas weniger schreiend und mehr verständlich gesungen, die Band ist also durchaus keine „pure“ Black Metal Band sondern schaltet auch mal einen Gang zurück.
Textlich scheinen sich Dies Ater aber zu bemühen, jedes Black-Metal-Klischee zu erfüllen: In den in englischer und deutscher Sprache verfassten Texten geht es oft um Gewalt und auch mal den Teufel anzurufen lässt man sich nicht nehmen.
„Wir sind Meuchler voller Zorn, wir sind euer Verderben. Wir schreiten tötend stets voran, ihr werdet vernichtet und sterben.“, heißt es beispielsweise im Stück „Die Gewissheit zu Siegen“. Manchmal ist es gar nicht verkehrt, wegen der mehr oder weniger geschrienen Texten im Black Metal nicht unbedingt viel zu verstehen. In einem anderen Stück, „Die Gier nach eurem Untergang“ (was für ein Titel…), wird dem Hörer versichert: „Ihr wisst es längst, der Teufel treibt uns an.“
Wie schon erwähnt: Wer auf die Erfüllung von Black-Metal-Klischees pocht, kann mit diesem Album schon gar nicht so schlecht bedient sein.
Gesondert erwähnt sei noch „Still Rising“, das letzte Lied der Platte. Es handelt sich um ein instrumentales, episch wirkendes Stück ganz ohne Black Metal-typische Speeddrums und co.
Fazit
Dies Ater sind eine Black Metal Band wie man sie erwartet. Böse geschminkte Musiker, in deren Musik es gut zur Sache geht.
Auf „Odium’s Spring“ bewegt sich die Band auf musikalisch hohem Niveau. Für die Texte gilt dies weniger, da diese den Anschein machen, die Band versuche krampfhaft – ganz dem Black-Metal-Klischee entsprechend – böse herüberzukommen.
„Odium’s Spring“ wartet nicht mit großen Überraschungen oder Innovationen auf, wird Fans des Genres aber sicher nicht enttäuschen.
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de