Isole – Bliss of Solitude

Mit „Bliss of Solitude“ erscheint am 25. Januar das dritte Album der schwedischen Doom-Metal-Band Isole.

Wie sich das Album der Viererkombo anhört und ob sich der Kauf lohnt, erfahrt ihr in dieser Rezension.

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Auf den ersten Blick wirkt „Bliss of Solitude“ mit einem Umfang von nur sieben Stücken etwas kurz geraten. Auf den zweiten Blick erkennt man das genaue Gegenteil: Durch die Doom-Metal-typische langsame, schwermütige Spielweise sind die Stücke allesamt sehr lang und das Album kommt auf eine Gesamtspielzeit von fast einer Stunde!

Nach dem ersten Durchhören von „Bliss of Solitude“ wird klar, dass Isole genau das liefern, was man sich unter Doom Metal vorstellt und die angesprochene Spielweise von Anfang bis Ende gekonnt umgesetzt wird.

Das langsame Spieltempo erzeugt, begleitet von meinst sehr melodischem Gesang, eine teils melancholische, teils epische Grundstimmung.

Trotzdem wird an mancher Stelle vorsichtig experimentiert, ohne jedoch dabei das Grundgerüst des Doom Metal aufzugeben. So spielt beispielsweise in einem Teil des Stückes „Imprisoned in Sorrow“ das Schlagzeug eine schnelle, aus härteren Metal-Gangarten entliehene Speeddrum-Passage. Diese bleibt aber nur im Hintergrund, da Gesang und andere Instrumente im klanglichen Vordergrund das langsame Tempo aufrechterhalten.

Komplett schnell gehaltene Stellen kommen auf „Bliss of Solitude“ nur selten vor. Finden kann man sie zum Beispiel im letzten Stück „Shadowstone“, in dem stellenweise auch der melodische Gesang Death-Metal-Growls weicht. Diese werden wiederum, ähnlich wie die Speddrum-Passage, vordergründig von langsamer Melodie begleitet.

Schade, dass Isole diese Klangexperimente nicht öfter wagen, denn diese hätten die hochwertige Doom-Metal-CD an der einen oder anderen Stelle noch ein wenig abwechslungsreicher machen können. 

Fazit

Mit „Bliss of Solitude“ liefern Isole ein sehr episches Doom-Metal-Album ab.

Dass headbangende Death- oder Black-Metal-Veteranen um die langsamen, eher  kunstvoll und weniger bombastisch ausgelegten Klangkonstruktionen einen weiten Bogen machen, ist sowieso klar.

Jene Metal-Fans, für die Metal aber nicht nur schnell und brachial sein muss, werden in „Bliss of Solitude“ ein auf hohem musikalischen Niveau eingespieltes und atmosphärisch arrangiertes Album erkennen, das Metal in einer langsamen, gedämpften, aber auch gleichsam stimmungsvollen Weise darbietet.

„Bliss of Solitude“ ist eine Empfehlung wert.

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de