Gwydion – Ynys Mön

Mit „Ynys Mön“ (vom Plattenlabel auch als „Ynis Mön“ bezeichnet) erscheint am 8. Februar des Debütalbum der aus Portugal stammenden Epic-Black-Metal-Band Gwydion.

Die Band existiert schon seit 1995, hat in den vergangenen 12 Jahren allerdings nur Demo-CDs und selbstproduzierte Tonträger aufgenommen, weswegen man „Ynys Mön“ – wie auch vom Label beworben – tatsächlich als Debütalbum sehen muss.

Ob sich der 12jährige Anlauf gelohnt hat oder Gwydion mit „Ynys Mön“ wieder in der Versenkung verschwinden werden, lest ihr in dieser Rezension.

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„Ynys Mön“ also heißt das Debütalbum von Gwydion. Was das bedeutet oder was das überhaupt für eine Sprache ist, findet man auf der CD allerdings nicht heraus. Dort wird nämlich ausschließlich auf Englisch gesungen, wodurch keine Verbindung von Titel und Liedtexten herzustellen ist.

Textlich behandelt das ein Intro und sieben Stücke umfassende Album vor allem Anekdoten aus nordischer oder keltischer Mythologie.

Das Klangkonzept basiert auf gegrowltem Black-Metal-Gesang mit – ungewollt komischen –  gelegentlichen klaren Einwürfen, melodischem Metal-Sound mit ab und an wie in härteren Metal-Gangarten sehr schnellem Schlagzeug und der Verwendung von Akkordeon und Keyboard.

Stets wird dabei versucht, episch und atmosphärisch zu wirken, was leider nicht sehr gut funktioniert.

Was das stimmungsvolle Intro nämlich an Atmosphäre verspricht, können die Stücke beim besten Willen nicht halten.

Überhaupt hinterlässt das Album schon beim ersten Hören einen sehr gemischten Eindruck: Während stimmungsvolle, mit dem Akkordeon begleitete Stücke wie „Turning Of The Wheel“ richtig gut herüberkommen und teils an skandinavische Polka-Metal-Bands erinnern, wird man in anderen, leider die Mehrzahl stellenden Stücken mit dauerhaftem Keyboard-Gedudel im Hintergrund genervt.

So klingt es zum Beispiel bei „Viking’s Horned Parody“ oder „Spirals“ fast so als würde der Keyboarder der Band mit dem Kopf auf den Tasten seines Instrumentes liegen.

Somit wirkt manches von dem, was Stimmung oder Atmosphäre kreieren sollte, schlichtweg nervig. Da hilft auch der kraftvolle Growlgesang nichts mehr…

Fazit

Bestenfalls Durchschnitt.

Das Vorhaben der sechs Portugiesen von Gwydion, ihre Musik episch und atmosphärisch wirken zu lassen, ist leider misslungen.

Eintöniges, nervtötendes Keyboard-Gedudel begleitet den Hörer auf einem Großteil der CD und verdirbt Stücke, die mit anderer Aufmachung womöglich Potential gehabt hätten.

Die gelegentlich auftauchenden positiv überraschenden Passagen können den unbefriedigenden Gesamteindruck da auch nicht wettmachen.

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de