Ice Ages – Buried Silence

Acht Jahre sind vergangen, seit das letzte Album des österreichischen Electro/Industrial-Ein-Mann-Projektes Ice Ages erschienen ist.

Am 27. Juni bringt Richard Lederer, der Kopf hinter Ice Ages und sonst bei Die Verbannten Kinder Evas und Summoning aktiv, nach dieser langen Pause nun das dritte Ice-Ages-Album heraus.

Ob das Album gelungen ist und sich die lange Wartezeit gelohnt hat, verrät die Rezension.

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„Buried Silence“ umfasst zehn Tracks mit ordentlichen 55 Minuten Spielzeit. Der erste Track bildet das Intro, hebt sich von den übrigen neun Stücken jedoch klanglich kaum ab, sodass man wenn man es nicht wüsste auch ihn für ein reguläres Stück halten könnte.

Das Klanggerüst von Ice Ages bietet dem Hörer kühle Synth- und Electroelemente und dazu kräftige, maschinell klingende Beats. Über dem Ganzen ragt der Gesang, der durchweg in englischer Sprache und mit starker, in das elektronische Klangkonzept passender Verzerrung zum Einsatz kommt.

Die Geschwindigkeit der Musik ist eher gemäßigt. Größere Maßen an Vortrieb, wie zum Beispiel bei Gruppen wie Feindflug, darf man bei Ice Ages demzufolge nicht erwarten.

Ebenso wenig darf man nach außerordentlich tanzbaren Stücken suchen, die man verdächtigen würde, bald öfter in Clubs gespielt zu werden. Die Stärken von Ice Ages liegen vielmehr bei der Atmosphäre der Musik, die der düstere, regelmäßige, aber keinesfalls eintönige Klang schafft.

Gelegentlich finden sich auf „Buried Silence“ auch Stellen, bei denen Richard Lederer – es sei dahingestellt ob bewusst oder unbewusst – auch seine musikalische Tätigkeit bei Summoning mit in die Musik von Ice Ages einfließen lässt: Die tiefen, rhythmischen Schläge im Hintergrund neigen dort zu auffallend großem Hallen – dem Markenzeichen der Drumcomputer-Spuren bei Summoning.

Fazit

Mit „Buried Silence“ von Ice Ages erscheint ein gelungenes Electro/Industrial-Gesamtkunstwerk.

Freunde des Genres, die nicht nach Tanz-Rhythmen oder großem Druck aus den Lautsprecherboxen suchen, sondern bereit sind, sich auf eine eher atmosphärisch geprägte Musik einzulassen, werden eine lohnenswerte Anschaffung vorfinden.

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de