Crimfall – As The Path Unfolds

Am 27. Februar erscheint das Debütalbum der finnischen Band Crimfall, die folkloristisch beeinflussten Epic Metal spielt.

Das
Werk der nur dreiköpfigen Formation trägt den Titel „As The Path
Unfolds“. Alles weitere dazu erfahrt ihr in dieser Rezension.

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„As The Path Unfolds“ enthält ein Intro und zehn Musikstücke mit einer Gesamtspielzeit von knapp 47 Minuten.

Gesungen wird in englischer Sprache und zwar sowohl von weiblichem Melodie-Gesang als auch männlichem Growl-Gesang, was zusammen einen markanten Kontrast ergibt. Der ansprechende Metal-Sound erhält durch orchestrale Elemente eine epische Untermalung, wird aber auch durch Folklore-Einflüsse ergänzt.

Nach dem „Neothera Awakening“ betitelten Intro geht es mit „The Crown of Treason“ los. Die komplette Bandbreite aus Metal, epischen Orchesterklängen und beiden verwendeten Gesangsstilen kommt sofort zum Einsatz. Die Instrumente füllen das Klangbild hierbei durchaus voll aus, halten sich aber – vor allem zugunsten des weiblichen Gesangs – auch mal zurück.

Auch die folkloristische Note wird gewahrt, so spielt eine Geige in einer Überleitung ein Solo und übernimmt gegen Ende des Stückes einen großen Anteil der melodischen Arbeit. Die eigentliche Überraschung kommt aber erst am Schluss des Stückes. Anstelle nahtlos mit dem zweiten Stück anzuschließen lässt man „The Crown of Treason“ über eine Minute lang in einem Klangbild aus gedimmtem Flötenspiel und verschiedenen Umgebungsgeräuschen wie dem Schlagen eines Ambosses oder dem Knistern eines Feuers ausklingen.

Ein solches Stilelement wird eigentlich gerne an das letzte Stück eines Albums angeschlossen, um diesem einen atmosphärischen Ausgang zu gewährleisten. Dass etwas derartiges aber schon zu Beginn zu hören ist und damit mitten in der Spielzeit quasi eine Pause eingelegt wird ist eher ungewöhnlich.

Ungewöhnlich geht es auch weiter, denn das zweite Stück „Wildfire Season“ wartet mit einem akustischen Anfang auf, der sich neben Geige, Trommel und Gesang auch einer Maultrommel bedient. Nach einigem wildem Metal-Dröhnen legt „Wildfire Season“ erneut eine ruhigere Phase ein, die aus einer  ruhigen, atmosphärischen Instrumentalpassage besteht und Erinnerungen an Filmmusik weckt. An Abwechslungsreichtum haben Crimfall wirklich nicht gespart!

Das Stück „Sun Orphaned“ ist eigentlich kein Lied an sich, sondern zwei minuten langes, minimalistisches Zwischenspiel, das sich lediglich aus einer minimalen, zurückhaltenden und textlosen Gesangsspur und ebenso minimalster Hintergrundakustik speist.

„Ascension Pyre“ überrascht durch seine orientalisch angehauchte Aufmachung, Crimfall haben ihrer Kreativität wirklich keine Grenzen gesetzt! So abwechslungsreich wie die Stücke untereinander ist aber auch ein jedes für sich. Die Lieder profitieren dabei vom Wechsel zwischen den beiden Gesangsstilen sowie von ihrem vielschichtigen Arrangement durch Metal-Sound, epischen und folkloristischen Tönen.

Das Stück „Non Serviam“ bringt gleich ein eigenes, einminütiges Intro mit – wieder eine der ungewöhnlichen Pausen im Albumverlauf. Auffällig inszeniert ist auch das Stück „Aubade“. Die ersten knapp drei Minuten des Titels sind komplett akustisch gehalten, erst ganz zuletzt steigen die elektrisch verstärkten Instrumente mit ein. Außerdem verzichtet das Stück komplett auf den männlichen Gesang, nur der weibliche Melodie-Gesang ist zu hören.

Sein Ende findet das Album mit „Novembre“, das mit seiner ruhigen, rein akustischen und instrumentalen Aufmachung auch als Outro betrachtet werden kann.

Von „As The Path Unfolds“ bleibt ein mehr als guter Eindruck zurück, außerdem bewegen sich Crimfall auch rein musikalisch stets auf sehr hohem Niveau.

Fazit

Unverbraucht, eigenwillig, abwechslungsreich, musikalisch gut.

Crimfall veröffentlichen mit „As The Path Unfolds“ ein empfehlenswertes Debüt, das den Anspruch darauf erhebt, dass der Name Crimfall noch öfter zu hören sein wird.

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de