Ragnaröek – Rache

Unter dem Namen Ragnaröek hat sich im Nordosten Deutschlands eine Newcomerband im Bereich Mittelalter-Rock zusammengefunden.

Diese veröffentlicht am 6. März ihr erstes Studioalbum “Rache”. Näheres dazu erfahrt ihr in der Rezension.

ragnarek_-_rache
“Rache” enthält elf ausschließlich deutschsprachige Lieder mit einer Gesamtspielzeit von knapp 39 Minuten. Geboten wird dem Hörer wie angesprochen Mittelalter-Rock.

Doch Mittelalter-Rock ist nicht gleich Mittelalter-Rock. Bei manchen Bands des Genres überwiegt der Mittelalter-Teil und es handelt sich am ehesten um Mittelaltermusik mit Gitarrenbegleitung, bei anderen vergleichbaren Bands halten sich beide Stilanteile ebenbürtig die Waage und bei wieder anderen Bands überwiegt der Rock-Anteil und den Mittelalterinstrumenten kommt eher ein begleitender Charakter zu.

Ragnaröek gehören eindeutig zur letzten Kategorie, denn der Rock-Anteil überwiegt deutlich. Dies zeigt sich schon alleine am Lineup: Die Band umfasst nicht nur einen sondern zwei Gitarristen und der einzige Mittelalter-Instrumentalist, der Dudelsackspieler Charon, ist gleichzeitig auch noch der Sänger.

Da bedarf es wohl keiner Erwähnung mehr, dass die Melodie von den Gitarren und nicht vom Dudelsack dominiert wird. Interessant ist, dass selbst die Solo-Passagen in den gesangsfreien Teilen der Lieder in den meisten Fällen von einer Gitarre und nicht vom Dudelsack übernommen werden.

Das Ergebnis hiervon sind zahlreiche schöne Gitarrensoli. So viele Gitarrensoli wie bei Ragnaröek hat man bei einer Mittelalter-Rock-Band selten gehört. Nicht zuletzt durch diese Gitarrendominanz gestaltet sich das gesamte Klangbild sehr flott und fetzig. Ragnaröek sind nicht zu hart und von Metal weit entfernt, aber durch die hohe Spielgeschwindigkeit und die eingängigen Melodien entfaltet sich trotzdem ein schöner Vortrieb.

Der Dudelsack hat meistens zwar nur Begleitcharakter, aber unterzugehen droht er trotzdem nicht. Auch wenn Ragnaröek in erster Linie eine Rockband sind ist der Begriff Mittelalter-Rock durchaus gerechtfertigt.

“Rache” gestaltet sich insgesamt sehr stimmungsvoll, viele Lieder haben geradezu Mitsing-Charakter. Mit dem “Feuertanz” haben Ragnaröek aber auch ein rein akustisches und instrumentales Mittelalter-Stück wie vom Mittelaltermarkt mit auf die CD gebannt.

Fazit

Wer sich nicht daran stört, dass der Mittelalter- gegenüber dem Rock-Teil von Ragnaröek oft zurückstecken muss, hält mit “Rache” ein hörenswertes Album in Händen.

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de