Anna Katharina – Saitensprung

Am 16.10. veröffentlicht Schandmaul-Geigerin Anna Katharina Kränzlein ihre zweites Soloalbum.

Das Werk wird den Titel „Saitensprung“ tragen. Einen Eindruck davon verschafft euch diese Rezension.

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Mit elf Stücken kommt „Saitensprung“ auf eine Gesamtspielzeit von 40 Minuten. Die meisten der Titel sind instrumental, wirklich gesungen wird nur in zweien („Loibere Risen“, „Halleluja“).

Obwohl natürlich der deutliche Fokus auf Anna Katharina und ihrem Geigenspiel liegt, geht die Musikerin nicht ganz ohne Begleitung zu Werke. Diese übernehmen Michael Ende (Bass) und Specki T.D. (Schlagzeug) von der Letzten Instanz.

Nicht zuletzt durch diese Begleitung tendiert „Saitensprung“ oft vom reinen Folk- oder Klassik-Album hin zu Folk Rock. Vor allem bei den schnelleren Stücken wie „Captain Islay“ kann man auf jeden Fall von Folk Rock sprechen.

Reine Klassik beziehungsweise reine Folklore findet man in eher in größtenteils ruhigen Stücken wie „Zigeunerweisen“ vor. Dort halten sich die Begleitinstrumente dann auch mal fast ganz zurück. Auch in den rockig angehauchten Stücken nehmen die Rock-Elemente aber selten Überhand, Anna Katharina wird also keinesfalls an den Rand gedrängt.

Insgesamt findet man auf „Saitensprung“ eine gute Mischung aus Folk- (beziehungsweise Klassik-) und Folk-Rock-Elementen. Dem Album gelingt es, weder den modernen Folk-Rock-Fan zu verprellen, noch der klassischen Musik bei ihrer Modernisierung ihren Kern zu rauben. Dass Anna Katharina und ihre Mitmusiker bei alledem stets hervorragende musikalische Leistungen erbringen bedarf im Angesicht ihrer Aktivitäten bei Schandmaul beziehungsweise der Letzten Instanz gar keine Erwähnung mehr.

Die Herkunft der verschiedenen zu hörenden Stücke ist ebenso vielfältig wie ihre Inszenierung. So finden sich auf „Saitensprung“ beispielsweise das historische „Loibere Risen“, eine Interpretation eines Bach-Stücks („Bach Partita E-Dur“) oder auch der Titel „In Der Halle Des Bergkönigs“, von dem es (auch unter der englischen Bezeichnung „Hall Of The Mountain King“) unzählige Versionen auf der Welt gibt.

Auch wenn Anna Katharina auf „Saitensprung“ meistens mit ihrer Geige zu hören ist, gibt es mit „Nimbu Pani“ im Übrigen auch ein Drehleierstück auf der CD.

Fazit

Gegen den Kauf von „Saitensprung“ ist nichts einzuwenden. Fans von Klassik- oder ruhigeren Folk-Rock-Klängen werden hier gut bedient.

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de