Am 4. März erscheint mit „Damnati ad metalla“ das zweite Album der italienischen Mittelalter-Rock-Band Folkstone.
Auch wenn die sage und schreibe achtköpfige Truppe noch nicht zu den ganz großen Namen des Genres gehört, hat sich die Band mit ihrem gelungenen Debüt und diversen Live-Auftritten schon einige Bekanntheit erspielt. Wie „Damnati ad metalla“ abschneidet erfahrt ihr in dieser Rezension.
„Damnati ad metalla“ umfasst 13 Tracks mit einer Gesamtspielzeit von 50 Minuten. Die Liedsprache ist durchgehend Italienisch, als hiesiger Mittelalter-Rock-Fan sollte man bei Folkstone also keinen gesteigerten Wert auf Textverständnis legen. Die gezeichneten Figuren auf dem Plattencover stellen im Übrigen die Bandmitglieder dar.
Wie schon ihr Debütalbum läuten Folkstone auch „Damnati ad metalla“ mit einem akustischen Stück ein, anschließend geht es dann richtig los. Nach wie vor zeichnen sich Folkstone durch einen sehr stimmungsvoll gehaltenen Sound aus, der mit zahlreichen Ohrwurm-Passagen aufwartet. Oft setzen Folkstone auf „Damnati ad metalla“ auch auf Chor-Passagen.
Das Instrumentarium der Band enthält alles, was das Herz eines Mittelalter-Rock-Fans begehrt: Neben den Rock-Instrumenten findet man dort Dudelsäcke, Flöten, Bombarden und eine Harfe. Dementsprechend liefern Folkstone ein angenehm volles, reichhaltiges Klangbild mit vielen Tonspuren und Feinheiten. Gerade die Harfe – ein selbst im Mittelalter-Rock eher seltenes Instrument – fügt der Musik von Folkstone ein sehr markantes Element bei.
Der schöne Kontrast, den ein zartes Instrument wie die Harfe in der Rock-Musik herbeiführt, ist gerade bei Folkstone besonders stark, da die Italiener zu den härteren und schnelleren Vertretern des Mittelalter-Rock zählen. So tritt die Achterformation was Geschwindigkeit und Intensität ihrer Musik betrifft ordentlich auf die Tube. In Stücken wie „Anime dannate“ oder „Senza certezze“ feuern Folkstone sogar einige treibende Doublebass-Passagen aus den Lautsprechern und gehen damit in Richtung Metal.
Dem ohnehin vollends auf Stimmung getrimmten Konzept von Folkstone tun die kraftvolle Spielweise und das hohe Tempo sehr gut. Apropos Spielweise: Auch die Spielfertigkeiten von Folkstone können überzeugen. Zwar vermisst man ab und an mal ein schönes Gitarrensolo, dafür zeigen sich die Mittelalter-Instrumente umso spielfreudiger. Insgesamt ist an den Spielfertigkeiten der Band wirklich nichts auszusetzen.
Für Abwechslungsreichtum ist ebenfalls zur Genüge gesorgt. Allein die sehr eingängigen, sich im Ohr festsetzenden Melodien und die große Instrumentenvielfalt lassen keine Langeweile aufkommen, aber auch zusätzlich haben Folkstone noch einige Variationen auf ihrem Album. So hat es mit „Luppulus in fabula“ zum Beispiel wieder ein traditionelles Stück auf die CD geschafft, das auch nicht „verrockt“ wurde, sondern als instrumentale und akustische Version nur mit Schellen, Dudelsäcken und Trommeln dargeboten wird. Mit dem letzten Stück „Rocce nere“ ist auch ein A-Capella-Lied dabei.
Fazit
Uneingeschränkt empfehlenswert. Folkstone vereinen auf „Damnati ad metalla“ Stimmung, Kraft, Tempo und reine Spielfreude. Auch vielen bekannteren Bands stehen die Italiener in nichts nach.
Fans von Mittelalter-Rock können hier beherzt zugreifen.
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de
Der offizielle Vertrieb der CD in Deutschland erfolgt über new-music-distribution.de.