Heidevolk – Uit Oude Grond

Mit „Uit Oude Grond“ (dt. Aus altem Grund) veröffentlicht die niederländische Pagan-Metal-Band Heidevolk am 26. März ihr drittes Full-Lenght-Album. Ob das Sextett mit seinem neuen Werk überzeugen kann, erfahrt ihr in dieser Rezension.

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Auf „Uit Oude Grond“ finden sich elf Lieder mit einer Gesamtspielzeit von 50 Minuten. Wie der Albumtitel bereits andeutet, singen Heidevolk auch dieses Mal wieder ausschließlich auf Niederländisch.

Auch ansonsten hat sich bei der Gruppe wenig geändert, nach wie vor zeichnet sich die Band durch ein gitarrenbetontes, sehr melodisches Klangkonzept und zweistimmigem Klargesang aus. Da die meisten Pagan-Metal-Bands eher auf Death-Metal-typischen Growl-Gesang setzen, stechen Heidevolk schon allein durch ihren Klargesang aus der Pagan-Masse heraus. Dass die Truppe aus der Provinz Gelderland den klaren Gesang dann auch noch zweistimmig besetzt, macht Heidevolk so gut wie unverwechselbar.

Eine dritte Eigenheit, die niederländische Sprache, muss man da schon gar nicht mehr heranziehen um deutlich zu machen, dass Heidevolk ihren eigenen Stil haben. Sehr angenehm bei Heidevolk ist, dass die Band trotz ihrer hellen, melodischen Art mitunter sehr flott und kraftvoll spielt. Während andere melodisch ausgeprägte Pagan- oder Viking-Metal-Bands wie Týr ein langsames, eher gediegenes Klangbild pflegen, beweisen Heidevolk, dass melodisch nicht gleich defensiv sein muss.

So hat die Band durchaus auch schnellere Nummern wie „Karel Van Egmond“ im Angebot, die teilweise sogar mit deftigem Instrumenteinsatz zum Headbangen einladen. Die andere Seite von Heidevolk zeigt sich in langsameren Stücken wie „Gelders Lied“, die als hochmelodische Hymnen konzipiert wurden. Gerne setzt die Band dabei auch Chor-Passagen ein, aber auch ohne Chor wirken die hymnenartigen Lieder schon allein durch die Zweistimmigkeit sehr episch. Sowohl die gesanglichen als auch die instrumentalen Leistungen sind dabei durchweg überzeugend.

Obwohl Heidevolk mittlerweile keinen Geiger mehr in der Bandbesetzung haben, sind auch auf „Uit Oude Grond“ wieder Geigen-Melodien zu hören. Diese fügen sich wenn sie auftreten – zum Beispiel im Stück „Nehalennia“ – sehr gut in das Klangbild ein, sind aber nicht in allen Liedern zu hören.

Umso folkloristischer geht es aber in den beiden sehr gelungenen Instrumentalstücken „Alvermans Wraak“ und „Deestring“ zu. „Alvermans Wraak“ startet ruhig und akustisch und lässt dann später auch die Metal-Instrumente hinzukommen während „Deestring“ nur mit Akustikgitarre und Streicher Lagerfreuerromantik aufkommen lässt – sogar mit Grillenzirpen im Hintergrund.

Fazit

„Uit Oude Grond“ ist ein gelungenes und vielseitiges Pagan-Metal-Album in einem sehr eigenen Stil. Freunde des Genres werden von Heidevolk nicht enttäuscht.

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de