Am 9. April erscheint mit „Darkland“ das zweite Album der norwegischen Gothic-Metal-Band Evig Natt. Näheres zum neuen Werk der Band, die unter anderem aus ehemaligen Mitgliedern der Viking-Metal-Bands Einherjer und Enslaved besteht, erfahrt ihr in dieser Rezension.
„Darkland“ besteht aus neun Musikstücken und ist mit einer Gesamtspielzeit von fast einer Stunde erfreulich umfangreich.
Wie viele andere Gothic-Metal-Bands setzen auch Evig Natt auf ein gesangliches Zweispiel aus tiefen Growls und hohem, weiblichem Melodie-Gesang. Der Growl-Gesang fällt bei den Norwegern dabei ziemlich roh und kraftvoll aus. Im Gegensatz dazu geschieht die genretypische, atmosphärisch angehauchte Hintergrundbegleitung bei Evig Natt eher zurückhaltender. Zwar hört man auch auf „Darkland“ Keyboard-Schleifen und symphonisch anmutende Passagen, diese sind aber weder so zahlreich noch so intensiv wie bei anderen Gothic-Metal-Bands. Stattdessen überlassen Evig Natt lieber dem Gesang und den Metal-Instrumenten das Feld.
Das Besondere auf „Darkland“ ist die ungeheure Vielseitigkeit des Albums. So gibt es Stücke wie „The Wanderer“, die sehr langsam gespielt werden und mit einer gewissen Schwere stark an Doom Metal erinnern. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Lieder wie „Sjelelaus“ und das Titelstück „Darkland“, in denen einen die wuchtigen Blastbeats des Schlagzeuges fast aus den Socken hauen. Jawohl, Blastbeats, anders als andere Gothic-Metal-Bands haben Evig Natt nicht nur den Gesang sondern teilweise auch die Instrumentenspielweise aus dem Death Metal importiert.
Diese Stellen gefallen auf „Darkland“ besonders gut. Wenn die Symphonik im Hintergrund eine ruhige Melodie dudelt, im Vordergrund die hohe Stimme der Sängerin zu hören ist, dann aber das Schlagzeug ein derart gewaltiges Fundament darunter stellt, entsteht ein sehr gelungener Kontrast. Aber auch jenseits dieser Höhepunkte wissen Evig Natt zu gefallen, denn „Darkland“ kann als abwechslungsreiches und in sich stimmiges Werk durchaus überzeugen.
Fazit
Ein gelungenes Gothic-Metal-Album.
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de