Helfahrt – Drifa

„Drifa“ lautet der Titel des dritten Albums der bayerischen Pagan-Black-Metal-Band Helfahrt. Ende April wird die CD erscheinen und sich um die Gunst der Metal-Fans bemühen. Wie sich „Drifa“ anhört erfahrt ihr in dieser Rezension.

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Auf „Drifa“ finden sich neun Tracks mit einer Gesamtspielzeit von gut 52 Minuten. Einer der Tracks entfällt auf ein instrumentales und akustisches Zwischenspiel („Abschied“), der Rest sind vollwertige Stücke. Der Gesang erfolgt durchgehend in deutscher Sprache. Im Vergleich zum Vorgängeralbum haben sich Helfart dieses Mal Intro und Outro genauso gespart wie die Folklore-Instrumente. Zumindest um die Folklore-Instrumente dürfte aber kaum jemand trauern, denn diese hörte man ihrerzeit sowieso fast gar nicht.

Ohnehin wiegt bei Helfahrts Pagan Black Metal die Black-Seite deutlich schwerer, denn bis auf den gelegentlichen Einsatz einer Akustik-Gitarre weicht die Band kaum vom Konzept des (Melodic) Black Metal ab. Hartgesottene Black-Metal-Fans werden sich höchstens am Gesang reiben, denn dieser kommt – obwohl gegrowlt – etwas schwach herüber. Im Vergleich mit manch anderer Black-Metal-Band könnte man den Gesang auf „Drifa“ geradezu als verständlich bezeichnen.

Der große Pluspunkt auf „Drifa“ ist der kompromisslose Vortrieb, den die Band an den Tag legt. Von den Einsätzen der Akustik-Gitarre und auch einigen weiteren melodischen Passagen sollte man sich nicht täuschen lassen, auf dem Album geht es mitunter nämlich deftig zur Sache. So können sich Freunde der härteren Metal-Klänge auf „Drifa“ auf zahlreiche Blastbeat- und Headbang-Passagen freuen. Manchmal allerdings treiben es Helfahrt auch ein bisschen zu sehr auf die Spitze und feuern ohne jegliche Vorwarnung oder erkennbare Zusammenhänge einfach irgendwelche Haudrauf-Knüppeleien mit textlosem Schreien als gesanglicher Begleitung ab. In den Ohren mancher Hörer dürfte die Band hier gelegentlich die Grenze zur Komik tangieren.

In Puncto Abwechslungsreichtum sind Helfahrt ein zweischneidiges Schwert. Einerseits zeigt die Band mit einem Klangbild, das von gediegenem Melodiespiel samt Einsätzen der Akustikgitarre bis hin zu rohem Black Metal reicht, großen Facettenreichtum. Andererseits wird dieser Facettenreichtum nur bedingt ausgespielt, denn was ein bisschen Abwechslung schafft – zum Beispiel die Akustikgitarre – kommt insgesamt doch etwas selten zum Einsatz. So klingt „Drifa“ stellenweise leider zu berechenbar.

Wer wirklich Black Metal mag, der kann darüber aber durchaus hinwegsehen. Sucht man nämlich nur ein kraftvolles Stück Musik zum Headbangen, kann man mit „Drifa“ durchaus seine Freude haben.

Fazit

Ein solides Werk. Black-Metal-Fans können den Blick auf „Drifa“ ruhig mal riskieren, allen anderen Metalheads ist das Album nur bedingt zu empfehlen.

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de