Die Wurzeln der Spanischen Folk-Death-Metal-Band Northland reichen zurück bis ins Jahr 2004. In den vergangenen sechs Jahren hat es die Gruppe jedoch noch nicht geschafft, ein Debütalbum zu veröffentlichen.
Dies ändert sich aber nun am 25. Juni, denn ab dann ist das selbstbetitelte Debüt der sechsköpfigen Truppe erhältlich. Ob der Kauf lohnt erfahrt ihr in dieser Rezension.
“Northland” umfasst elf Tracks mit einer Gesamtspielzeit von einer dreiviertel Stunde. Einer der Tracks entfällt auf das Intro “Prelude To Revenge” und zwei auf die instrumentalen Zwischenspiele “Lord Of The Flies” und “Path to”. Somit bleiben also acht vollwertige Lieder übrig. Diese werden alle auf Englisch gesungen.
Northland zeichnen sich musikalisch vor allem durch ein stets hohes Spieltempo aus, das für sich allein genommen nicht selten schon am Genre des Power Metal kratzt. Ebenso stilprägend ist der Kontrast zwischen dem harschen Death-Metal-Growlen und dem durchgehend sehr melodischen Klangbild mit seinen Folklore-Instrumenten.
Der Death-Metal-Gesang ist auf “Northland” der eindeutig vorherrschende Gesangsstil, der Klargesang kommt von der Ballade abgesehen (zu dieser später mehr) meistens – wenn auch nicht immer – nur in einer begleitenden Funktion vor.
Auf der folkloristischen Seite findet man bei Northland in erster Line eine Geige und eine Flöte vor, die auf dem Album von Anfang bis Ende gelungen Präsenz zeigen. Bei gelegentlichen akustischen Passagen setzen Northland auch eine Akustikgitarre ein. Im Stück “The Old Town’s Inn” ist auch ein (durch Keyboard imitiertes?) Akkordeon zu hören, dessen ebenfalls gelungener Einsatz bleibt aber die absolute Ausnahme.
Growl-Gesang, Klargesang, Folklore- und Metal-Instrumente ergeben bei Northland zusammen ein fulminantes, stimmiges und sehr schnelles Klangbild. Die Metal-Instrumente donnern ein kräftiges Fundament aus den Boxen, das das Schlagzeug gelegentlich auch mit Blastbeats unterstreicht. Der Growl-Gesang liefert hierzu den passenden gesanglichen Überbau. Der hohe Stellenwert der Folklore-Instrumente, das Melodiespiel der Gitarre und auch das auf Geschwindigkeit ausgelegte Klangkonzept sorgen aber dafür, dass das Album trotz seiner harten Elemente sehr melodisch ausgefallen ist.
Sowohl gesanglich als auch instrumental geben sich Northland dabei keine Blöße. Ganz im Gegenteil, die Instrumentbeherrschung ist trotz des hohen Tempos tadellos und die Gruppe legt eine enorme Spielfreude an den Tag. Zögern oder Unsicherheiten hört man zu keiner Zeit, die Band zeigt sich versiert und ausgereift.
Auch was den Abwechslungsreichtum angeht können sich die Spanier sehen lassen. Geige und Flöte sowie die gelegentlichen Passagen der Akustikgitarren sorgen für einiges an Variation. Darüber hinaus baut die Gruppe auch weitere Klangelemente in manche Lieder ein (Akkordeon) und hat mit “Distant Land” auch eine Ballade aufgenommen.
In dieser ist zum einzigen Mal auf “Northland” auch weiblicher Gesang zu hören. Dennoch gehört die Ballade nicht gerade zu den Stärken von Nothland. Was die Band dafür aber besser beherrscht ist Folk Death Metal – und zwar richtig, richtig gut.
Fazit
Ein tolles Debütalbum!
Für alle Folk-Metal-Fans uneingeschränkt empfehlenswert.
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de