Slechtvalk – A Forlorn Throne

Am 12. Juli bringt die niederländische Melodic-Black-Metal-Band Slechtvalk (dt. Wanderfalke) ihr viertes Album „A Forlorn Throne“ heraus. Im letzten Jahr veröffentlichte die Band zwar eine Best-of-CD, ihr letztes reguläres Album datiert aber auf das Jahr 2005.

Von Fans wurde „A Forlorn Throne“ also durchaus sehnlich erwartet. Zu Recht? Wir verraten es euch.

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„A Forlorn Throne“ kommt mit neun Liedern auf eine Gesamtspielzeit von einer vollen Stunde. Nach fünf Jahren ohne neues Material geben Slechtvalk ihren Anhängern also ein erfreulich umfangreiches Album in die Hand. Die Liedsprache der CD ist durchgehend Englisch, ihre niederländische Muttersprache verwendet die Band nicht.

Der Melodic Black Metal von Slechtvalk bewegt sich meistens im Midtempo, manchmal brechen aber auch schnellere, oft vom Thrash Metal beeinflusste Passagen über den Hörer herein, die dann auch verstärkt auf Blastbeats setzten. Die Blastbeats kommen auch jenseits dieser Vollgas-Passagen vor, bleiben aber eher Hintergrundbegleitung und fallen nicht sehr offensiv aus.

Im Vordergrund stehen Growl/Scream-Gesang und Gitarren. Des Öfteren sind auch symphonisch anmutende Keyboard-Einwürfe zu vernehmen, die die Kategorisierung als Melodic Black Metal weiter festigen. Das Keyboard wird hierbei meistens im Hintergrund behalten, in manchen Liedern wie „Towards The Dawn“ nimmt es in ruhigeren Passagen aber auch eine bedeutendere Stellung ein.

Slechtvalk gefallen mit einer klaren, einprägsamen Melodiestruktur. Die eingängigen Melodieschleifen eines Stückes bleiben oft schon beim ersten Hören hängen und werden bei ihrer Wiederholung vom Hörer gleich wiedererkannt. So schön und klar die Lieder auch strukturiert sind, so muss man leider auch feststellen, dass wirklich Aufsehen erregende Momente fehlen.

Vom Schlagzeugeinsatz bis zum Gitarrenriff bieten Slechtvalk nämlich einen guten Standart, mehr aber auch nicht. Besonders hervorstechende Passagen kommen kaum vor, auf Gitarrensoli oder ähnliches muss man komplett verzichten. Da es sich immerhin schon um das vierte Album von Slechtvalk handelt, hätte man instrumental etwas mehr erwartet.

Auf der Haben-Seite stehen dafür die abwechslungsreichem Songs, die erwähnt eingängigen Melodien und guter Gesang. Dieser besteht sowohl aus Growl- als auch aus Scream-Parts und wird gelegentlich auch durch Einwürfe von Klargesang unterstützt. Mit Erik Grawsiö von Manegarm haben Slechtvalk im Übrigen auch einen Gastsänger auf „A Forlorn Throne“.

Wo genau dieser zu hören ist, kann man leider nur vermuten. Weder auf der CD selbst, noch im Pressetext steht, wo genau Erik Grawsiö denn mitgesungen hat. Ich halte es für gut möglich, dass von ihm der Klargesang zum Beispiel bei „Enthroned“ stammt, aber das ist wie gesagt nur eine Vermutung.

Insgesamt ist „The Forlorn Throne“ ein gutes Album geworden, lediglich aufgrund des zwar soliden aber unspektakulären Instrumenteinsatzes ist ein leichter Abstrich zu machen.

Fazit

Etwas simpel gestrickter, ansonsten aber voll überzeugender Melodic Black Metal.

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de