Osiris Taurus – filidh’s Blogg

Zwischen Rockmusik, Techno-Beats und Dudelsack positioniert sich die niedersächsische Gruppe Osiris Taurus losgelöst von allen Genre-Grenzen. Im Mai hat die schräge Truppe ein ebenso schräges Album namens „filidh’s Blogg“ veröffentlicht.

Im Folgenden lest ihr mehr dazu.

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Auf ihrem 13 Lieder und eine Gesamtspielzeit von einer Stunde umfassenden „filidh’s Blogg“ versuchen sich Osiris Taurus als musikalischer Emulgator, der untrennbar erscheinende Dinge zusammenfügt.

Das Fundament der Band besteht aus einem elektronischen, synthetisch anmutenden Klangbild, das immer wieder mit Dudelsackmelodien konfrontiert wird. Hinzu kommen dann aber noch Rockinstrumente, debil wirkender Gesang und allerhand experimentelle Klangeinwürfe. Diese machen das Album sehr abwechslungsreich, jedoch stoßen sich die klanglichen Gegensätze oft geradezu ab.

Das Ergebnis hiervon ist ein sehr extravaganter Sound, der wirkt wie ein Unfall, den man sich nicht ansehen möchte, von dem man seine Augen aber auch nicht abwenden kann. So werfen einem Osiris Taurus in beinahe jedem Stück neue Klänge entgehen. Mal verwendet die Gruppe Pfiffe, Blockflöte und Glockenspiel („Nick Nack“), mal einen Kinderchor („Der Spielmann“), mal Operettengesang und Streicher („Dragon Dance“) und mal hört man in einem Instrumentalstück sogar ein Digeridoo („Gale Force Winds“).

Bei Osiris Taurus treffen Kinderreime auf Dudelsäcke, trifft Technosound auf einen Gesang, der klingt wie nach dem Konsum bewusstseinserweiternder Mittel. Gelegentlich weiß man nicht ob man Lachen oder Weinen soll und immer wieder stellt sich die Frage: Meinen die das erst?

Und ob sie das erst meinen. Osiris Taurus ziehen ihr Konzept (Vorhandensein vorausgesetzt) voll durch und schaffen ein ungewöhnliches, sehr eigenwilliges, unterhaltsames Album, das durch sein schräges, total abgedrehtes Klangbild durchaus einen Reiz entfaltet.

Fazit

Allein nach klangästhetischen Aspekten bewertet ist „filidh’s Blogg“ sicher nicht erste Wahl. Jedoch sticht das Album durch seine enorme Extravaganz deutlich aus der Masse anderer CDs hervor.

Freunde experimenteller Klänge kommen hier voll auf ihre Kosten.

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de