Paddy’s Funeral – Pour In

Knapp zwei Jahre nach ihrer Gründung im Herbst 2008 legt die Göttinger Formation Paddy’s Funeral ihre erste CD „Pour In“ vor.

Die Gruppe spielt Folk Rock der irischen Prägung. Wie das Album geworden ist erfahrt ihr in dieser Rezension.

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Auf „Pour In“ sind 13 Stücke mit einer Gesamtspielzeit von fast einer Stunde enthalten. Wie sich diese 13 Stücke zusammensetzen ist aber mehr als ungewöhnlich. Mit einem Debütalbum im klassischen Sinn hat „Pour In“ nämlich wenig zu tun.

Stattdessen haben Paddy’s Funeral alles auf die CD gepresst was sie haben. Zu hören sind fünf aktuelle, in einem Studio aufgenommene Stücke (also das was man auf einem Debütalbum erwarten würde), drei Lieder ihrer alten Demo-CD, deren Besetzung sich schon lange erledigt hat, sowie fünf Lieder, die bei einem Unplugged-Konzert der Band mitgeschnitten wurden.

So ist „Pour In“ nicht mehr ganz Demo-CD aber auch noch kein wirklich vollwertiges Debütalbum, sondern irgendwas dazwischen.

Musikalisch kann das Album aber trotzdem überzeugen. Sogar die drei ursprünglich von der Demo-CD stammenden Stücke hören sich weit weniger nach Garage an als der dezente „Recorded at Proberaum“-Hinweis im Booklet vermuten lassen würde.

Paddy’s Funeral spielen einen flotten, punkigen Folk Rock, der auf der folkloristischen Seite vor allem auf eine Geige setzt. Zu hören sind auch Tin Whistle und Mandoline. Die Band überzeugt dabei mit großer Spielfreude, sowohl die Rock- als auch die Folk-Instrumente sind gelungen. Der Gesang kann sich ebenfalls hören lassen. Sänger Jan ist dabei sicher
kein Goldkehlchen, seine raue Stimme, die tatsächlich nach einigen Gläsern Whisky pour
in klingt, passt dabei aber gut ins Konzept.

Im Vergleich zwischen schnellen Rock-Nummern und eher balladenhaften Stücken zeigen sich  die schnelleren Stücke als die Stärke von Paddy’s Funeral.

Einen gewissen Feinschliff – auch in der Produktion – können Paddy’s Funeral sicher noch gut vertragen, insgesamt ist die Gruppe aber wirklich schon hörenswert. Auch wirkt „Pour In“, das Material von drei Aufnahmesessions und zwei Besetzungen in sich vereint, im Endeffekt ein ganzes Stück weniger chaotisch als gedacht.

Fazit

Paddy’s Funeral im Auge zu behalten wird kein Fehler sein. Schon mit ihren organisatorischen Handicaps zeigt die Band einiges an Talent. Wenn auf der nächsten CD etwas weniger Durcheinander herrscht, wird diese sicher gut gefallen.

Auch „Pour In“ werden Fans von Irish Folk Rock aber mit Sicherheit nicht abgeneigt sein.

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de