Nach einer EP von 2007 und einer von 2008 veröffentlicht die britische Metal-Band Forlorn bald ihr Debütalbum.
Dieses trägt den Titel “The Rotting” und wird am 12. Juli erscheinen. Details erfahrt ihr in dieser Rezension.
Die zehn Lieder und 42 Minuten Gesamtspielzeit auf “The Rotting” lassen sich nicht pauschal einem bestimmten Metal-Genre zuordnen, da Forlorn stets verschiedene Stile miteinander kombinieren. Das Fundament der Briten ist dabei eine Mischung aus Thrash Metal und Death Metal, es sind jedoch sogar Einflüsse aus dem langsamen Doom Metal zu hören.
Im Vordergrund steht zunächst der Thrash-Metal-Anteil der Band. Harscher Growl-Gesang und die derbe, gewollt unsaubere Klangfarbe des Thrash-Genres bestimmen die Charakteristisk des Sounds. Die Thrash-Komponente ist bei Forlorn meistens präsent, fällt gelegentlich aber auch zugunsten eines klareren Sounds weg. Sowohl in die klaren als auch in die thrashigen Passagen streuen Forlorn dabei immer wieder melodische, spieltechnisch solide Gitarrensoli ein.
Desweiteren würzen Forlorn ihren Thrash- und Death-Metal-Sound auch mit Einflüssen aus dem Doom Metal, dem wohl langsamsten Metal-Genre überhaupt. Tauchen die Doom-Metal-Einflüsse auf, tun sie dies meistens im Vordergrund und mit einem gewissen musikalischen Alleinanspruch. So hören sich große Teile der Stücke “The Rotting” und “Crimson Star” an wie von einem traditionellen Doom-Metal-Album.
Richtig interessant wird es dann sobald der Doom Metal die anderen musikalischen Ausprägungen von Forlorn nicht ersetzt, sondern mit diesen kombiniert wird. Das Ergebnis davon – zum Beispiel in “Doomed” – ist Thrash Metal im Downtempo.
Was Forlorn noch fehlt ist ein roter Faden, den es durch ihre Musik zu ziehen gilt. Wie erwähnt gibt es Passagen auf dem Album, die sich anhören wie von einer klassischen Doom-Metal-Scheibe. Genauso gibt es auch Stücke wie “Vulcans Flame”, die sich fast komplett auf derben Thrash Metal mit nur minimalen Spuren der anderen Genres beschränken.
Genau hier müssen die Briten noch etwas nachbessern, denn seinen Reiz entfaltet des Album ist nicht wenn sich Thrash und Doom abwechseln, sondern wenn die beiden Genres aufeinander treffen. Dies könnte noch etwas deutlicher geschehen.
Insgesamt debütieren Forlorn recht gelungen, zeigen sich aber noch nicht ganz ausgereift. Die Band ist auf “The Rotting” dabei ihren eigenen, wiedererkennbaren Stil zu finden. Dass dieser Prozess noch nicht ganz abgeschlossen ist, kann man auf einem Debütalbum sicher verzeihen.
Fazit
Noch kein Musthave, aber durchaus hörenswert.
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de