Obscurity – Tenkterra

Gut anderthalb Jahre nach dem Vorgänger „Várar“ erscheint Ende Oktober mit „Tenkterra“ das fünfte Album von Obscurity. Die Melodic-Viking/Death-Metal-Band aus dem Bergischen Land legt mit „Tenkterra“ zum ersten Mal ein Konzeptalbum vor.

Um welches Konzept es sich handelt und wie das Werk geworden ist lest ihr im Folgenden.

obscurity_-_tenkterra

Das Konzept, das die zehn Lieder und 43 Minuten Gesamtspielzeit von „Tenkterra“ umfasst, ist eine inhaltliche Fokussierung auf die Geschichte von Germanenstämmen wie den Tenkterern und Sugambrern. Insbesondere wird ihr Kampf gegen die römischen Legionen hervorgehoben.

Dies verwundert eigentlich nicht, denn Obscurity waren textlich – wie im Genre durchaus üblich – noch nie zimperlich. Schon immer besangen Obscurity alles, was eine altertümliche Waffe in die Luft halten konnte. Konzeptalbum hin oder her ändert sich in dieser Hinsicht also wenig, auch mit römisch-germanischem Anstrich gibt es Schlachtenlyrik wie eh und jeh. Größeren textlichen Anspruch sollte man also eher nicht erwarten.

Auch rein musikalisch ist alles beim Alten geblieben, denn was die Machart der Musik angeht schlägt sich das Römer-Konzept nicht nieder. Folklore-Einflüsse waren ja auch noch nie Obscuritys Sache. Auch auf „Tenkterra“ liefert die Band also wieder das, für was sie immer schon stand: Harter, mitreißender Melodic Death Metal mit hoch agressivem Growl- und Screm Gesang und einer steten Portion Vortrieb.

Mit „Tenkterra“ geht dieses Konzept einmal mehr voll auf. Obscurity gelingt erneut ein energiegeladenes Album, das instrumental wie gesanglich auch mit den ganz großen Namen mithalten kann. Durchaus gefällig ist hierbei die geradezu beharrliche Kontinuität, mit der Obscurity zu Werke gehen. Vielleicht mal eine Ballade? Ein Akustikstück? Etwas Instrumentales? Nicht mit Obscurity! Die Band probiert nicht viel aus, sondern setzt stattdessen ausnahmslos auf das was sie kann: Metal.

So gibt die Gruppe von der ersten bis zur letzten Sekunde ihres Albums Vollgas. Obscurity brauchen kein Intro, kein Outro, keine Überleitung und kein Zwischenspiel. Stattdessen folgen bei den zehn Tracks des Albums auch zehn echte Brecher aufeinander. Diese Geradlinigkeit kombiniert mit kompromissloser Härte und stetem Vortrieb macht das Album sehr sympathisch, zumal es ihm trotz seiner Konzentration auf das Wesentliche keinesfalls an Abwechslung mangelt.

Fazit

Ein richtig gutes Album ohne viel Drumherum.

Genre-Fans holen sich mit „Tenkterra“ einen echten Hammer ins Haus.

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de