Mit ihrem gestern erschienenen Debütalbum „The Rise Of The Heraldic Beasts“ macht die englische Metal-Band Jaldaboath vor allem eines: Das Mittelalter und alles was von diesem auf die ein oder andere Weise musikalisch beeinflusst wurde gehörig durch den Kakao ziehen.
Wie sich das Ergebnis anhört lest ihr in dieser CD-Rezension.
Die drei Musiker von Jaldaboath bedienen sich eingängigem Heavy-Metal-Sound als Grundgerüst, auf dem sie durch ein Keyboard imitierte Folklore-Klänge platzieren. Sowohl mit der musikalischen Machart ihrer Musik als auch mit dem erklärten Ziel, Metal zu machen, der sich nicht so ganz ernst nimmt, versuchen Jaldaboath dabei in die gleiche Kerbe wie Alestorm zu schlagen.
Anders als ihre Vorbilder im Piraten-Kostüm bewegen sich Jaldaboath jedoch viel stärker auf der komödiantischen Schiene. Bei Alestorm mögen die parodistischen Elemente durchaus ein wichtiger Bestandteil der Darbietung sein, bei Jaldaboath sind sie aber das A und O. Weder musikalisch noch inhaltlich kommt daran bei den Engländern der geringste Zweifel auf.
Die vom Keyboard gespielten Flöten- und Fanfaren-Einwürfe klingen stets derart dämlich und überzogen, dass sie zu jeder Zeit als Klamauk zu erkennen sind. Da das Keyboard auch selten still steht und ständig eingesetzt wird, durchzieht die Mittelalter-Parodie die 40 Minuten des Albums wie ein roter Faden.
Was dem Keyboard bei Jaldaboath an Bedeutung zugemessen wird, findet sich allerdings als Abstrich bei den Metal-Instrumenten wieder. Genau hier tut sich ein Problem auf, denn während andere ebenfalls komödiantisch ausgerichtete Bands auch durch überzeugende musikalische Leistungen punkten können, bieten Jaldaboath hier nur Mittelmaß.
Die zahlreichen verschiedenen Keyboard-Schleifen kaschieren zwar nach Kräften, dass Jaldaboath eigentlich nur Standart-Riffs bieten, im Endeffekt ist aber dennoch erkennbar, dass auf „The Rise Of The Heraldic Beasts“ keine größere musikalische Substanz vorhanden ist. Wer sich von dem Comedy-Konzept der Band angesprochen fühlt, kann darüber aber durchaus hinwegsehen, denn die Absicht der Gruppe liegt eben nicht darin spielerische Höchstleistungen zu vollbringen.
Stattdessen will die Band einfach unterhalten und das tut sie auch durchaus. Jaldaboaths Mittelalter-Klamauk gestaltet sich kurzweilig und amüsant und dürfte unter Fun-Metal-Fans somit Anklang finden.
Fazit
Als amüsante Party-Musik ohne größeren Anspruch ist „The Rise Of The Heraldic Beasts“ definitiv Geschmackssache.
Musikalisch ist das Album im Grunde unbeachtlich, den Spaß-Faktor haben Jaldaboath aber sicher auf ihrer Seite.
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de