Die erst seit fünf Jahren bestehende Doom-Metal-Band My Silent Wake hat mit „IV Et Lux Perpetua“ bereits ihr viertes Album in den Startlöchern stehen.
Das Werk der Briten erscheint am 29. Oktober. Eine Einschätzung dazu erhaltet ihr im Folgenden.
My Silent Wake suchen ihre musikalische Heimat im Doom Metal, dem langsamen und schwermütigen unter den Metal-Gernes. Im Vergleich zu anderen Genre-Vertretern können sich die Briten auf „IV Et Lux Perpetua“ zu den schneller spielenden zählen.
Auf ihrem eine gute dreiviertel Stunde umfassenden Album zeigen sich My Silent Wake mit durchaus ansprechenden spielerischen Leistungen, jedoch bleibt die Inszenierung ihres Albums deutlich hinter vergleichbaren Gruppen zurück. Während andere Doom-Metal-Bands auf düstere Soundeffekte, klassische Instrumente im Hintergrund oder sonstige Leckereien setzen, um ihrer Musik Atmosphäre einzuhauchen, gehen My Silent Wake fast schon spartanisch zu Werke.
Um die atmosphärische Auskleidung des Klangbildes bemüht sich hier lediglich ein minimaler Synthesizer-Hintergrund, der selten von dünnen Chören unterstützt wird. Hier hätte man mit etwas Willen deutlich mehr herausholen können, zumal die sonstigen instrumentalen Fähigkeiten der Band durchaus überzeugen und auch der Wechsel zwischen Growls und melodischem Gesang gut gelingt.
Durch den Beinahe-Verzicht auf jegliche Substanz abseits der Metal-Instrumente wurde viel Potential verschenkt. So kommt es auch, dass „IV Et Lux Perpetua“ nicht recht zünden möchte. Das Album ist sicher nicht schlecht, aber es gibt erdrückend viele bessere Alternativen.
Eine Überraschung haben My Silent Wake aber noch in der Hinterhand. Gegen Ende des Albums zeigen sie eine völlig andere Facette von sich. Die Gruppe schmeißt den Doom Metal kurzerhand über Bord und versucht sich als riffige Rockband! So werden im Stück „Journey’s End“ der Growl-Gesang und fast alles was mit Metal zu tun hat einfach ausgemustert. Stattdessen ist auf einmal flotter, derber Rock zu hören, es klingt gerade so als würde eine andere Band spielen. Was auch immer My Silent Wake da auch geritten hat, den Überraschungseffekt haben sie definitiv auf ihrer Seite.
Fazit
Solider Doom Metal, der an seiner spartanischen Inszenierung krankt.
Insgesamt Mittelmaß.
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de