Wyvern – Lords Of Winter

Anno 1990 veröffentlichte die italienische Heavy-Metal-Band Wyvern ihr Debütalbum “The Red Flame Of Pain”.

In den 20 Jahren danach ist so gut wie nichts geschehen.

Nun aber wollen es die vier Musiker tatsächlich noch einmal wissen und haben mit “Lords Of Winter” ein zweites Album aufgenommen. Erscheinen wird es am 14. Januar 2011. Mit dann 21 Jahren dürften Wyvern damit im Heavy Metal den Rekord für die längste Zeitspanne zwischen zwei Alben aufstellen. Was es noch zu der CD zu sagen gibt erfahrt ihr in dieser Rezension.

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Mit einer Laufzeit von über einer Stunde hat “Lords Of Winter” einen beträchtlichen Umfang. Nach 20 Jahren beinaher Abwesenheit dürfen sich etwaige Fans also über reichlich Material von Wyvern freuen.

Das Grundkonzept der englischsprachigen Band erinnert stark an die Vertreter der New Wave of British Heavy Metal. Bei Wyvern geht es nämlich ausgesprochen klassisch zu. Hoher männlicher Gesang trifft auf melodischen Metal, der als Heavy Metal mit leichten Power-Metal-Anleihen ausgelegt ist.

Die Italiener bescheinigen sich selbst aber auch einen Symphonic-Anteil, den sie durch den Einsatz eines Keyboards einbringen wollen. Das jedoch gelingt der Band mehr schlecht als recht. Oft sind die elektronischen Schleifen lediglich als Einstieg oder am Ende eines Liedes zu hören, während der Rumpf der Stücke frei von Symphonic-Einflüssen bleibt.

Wenn an anderer Stelle dann aber doch Keyboard-Klänge in den Tracks zu hören sind, beschert dies dem Hörer eine eher zweifelhafte Freude. Mit seinen mäßigen Imitationen von Streichinstrumenten und auch ansonsten arg durchwachsenen Einsätzen hat das Keyboard nämlich kaum einen Nährwert.

Während die Symphonic-Anleihen also eher einen Schuss in den Ofen darstellen, kommt das Metal-Grundgerüst von Wyvern schon besser weg. Mehr als durchschnittlich ist aber auch dieses nicht, denn außer wenigen Lichtblicken in Form von Gitarrensoli wird hier nichts Besonderes geboten.

Auch der Gesang reißt es nicht mehr heraus. Die Klangfarbe von Sänger Fabio mag da noch so sehr an große NWoBHM-Bands erinnern, bei so einer leiernden Tonlage – vor allem in den ruhigern Stücken anstrengend – und diversen nervigen Hall-Effekten nützt das wenig.

Wie gerne würde ich in dieser Rezension die Geschichte einer faktisch verschwundenen Band erzählen, die nach 20 Jahren nochmal zurückkehrt und dabei richtig rockt. Doch wie so viele Geschichte wäre auch diese leider zu schön um wahr zu sein.

Fazit

Was wohl als feines Comeback gedacht war, ist leider nur ein unterdurchschnittliches Album geworden.

Punkte: 4.5 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de