Die erste CD-Rezension in diesem Jahr beschäftigt sich mit dem Album “Eleven Reasons To Kill” der Death-Metal-Band Violent Eve.
Es handelt sich dabei um das Debütalbum der jungen spanischen Gruppe. Erscheinungsdatum ist der 13. Januar.
Als erstes Stück eines Albums wählen die meistens Bands beziehungsweise Produzenten einen der stärksten Tracks der CD aus. Das erste Stück muss einem Vorfreude bescheren auf das was noch kommt, muss einen neugierig machen und willig, sich die nächsten 40 bis 60 Minuten genau diese und keine andere CD anzuhören.
Was das angeht, greifen Violent Eve voll daneben. Der Opener “O.W.L.” ist nämlich eines der schwächsten Stücke des Albums. Druckvoll aber ziemlich uninspiriert ballert der Track los und präsentiert Violent Eve als irgend eine Death-Metal-Band von vielen. Auch der kurze Einwurf an Klargesang rettet das Stück nicht, denn mit seinem sehr plötzlichen und durch nichts erwartbaren Einsatz wirkt er arg aufgesetzt.
Nach den ersten fünf Minuten denke ich mir also “oh Schande, und da muss ich jetzt noch eine dreiviertel Stunde durch…” . Doch man höre und staune, in diesem Fall wird man positiv überrascht.
“Eleven Reasons To Kill” fängt nämlich verdammt schwach an, nimmt dann aber noch richtig Fahrt auf. Im Verlauf des Albums zeigen sich Killing Eve nämlich glücklicherweise noch von einer deutlich besseren Seite. Auf einem wuchtigen Death-Metal-Fundament bauen die Spanier einen zwar nicht perfekten, aber wirklich netten und auch durchaus wiedererkennbaren Sound auf.
Eines seiner Standbeine ist der stets gut gelungene und kraftvolle Growl-Gesang. Gelegentlich kehrt auch der Klargesang zurück, anders als zu Anfang sogar in ansprechender Form. Im Lied “The Whisper of The Shrouded Child” kommt der Klargesang besonders gut zum Einsatz. Hier übernimmt er den Frontgesang während die Growls nur im Hintergrund zu hören sind. Die traditionellen unter den Death-Metal-Fans wird das zwar zum Aufheulen bringen, ist aber gut umgesetzt und sorgt für Abwechslung.
In den späteren Liedern kommen auch noch einige wirklich hörenswerte Gitarrensoli hinzu und bereichern den Sound zusätzlich. Schade, dass noch nicht alle Titel des Albums von dieser Qualität sind.
Fazit
Violent Eve legen mit “Eleven Reasons To Kill” ein anständiges Debütalbum vor.
Wenn die Band weiter am Feinschliff arbeitet und in Zukunft das Niveau ihrer besseren Stücke halten kann, kann sie durchaus auch in höhere Wertungsregionen aufschließen.
Punkte: 7 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de