Die niederländische Thrash/Death-Metal-Band Legion of the Damned gehört zwar noch nicht zur ersten Garde ihres Genres, konnte sich aber seit ihrer Gründung im Jahr 2004 schon eine ordentliche Fanbasis erspielen.
Am Freitag hat die Gruppe mit „Descent Into Chaos“ nun ihr neues Album veröffentlicht. Hier lest ihr mehr dazu.
Von „Descent Into Chaos“ sind zwei Versionen erhältlich. Die Standartversion enthält zehn Tracks, die limitierte Version (oben abgebildet) enthält eine Bonus-DVD und zusätzlich das Stück „Legion of the Damned“, bei dem Peter Tägtgren (Hypocrisy) als Gastsänger zu hören ist.
Das kommt nicht von ungefähr, denn Tägtgren ist der Produzent von „Descent Into Chaos“. Mit ihm an den Reglern haben Legion of the Damned ihren Death-Metal-Anteil auf ein Minimum reduziert und bieten Thrash Metal in Reinkultur.
Rein musikalisch haben Legion of the Damned ihre Thrash-Platte ordentlich umgesetzt, jedoch sind sie dabei sehr puristisch vorgegangen. „Descent Into Chaos“ ist nämlich extrem geradlinig geworden. Einflüsse anderer Genres findet man genauso wenig wie hervorstechende Solo-Passagen oder andere sich merklich vom Rest des Albums abhebende Momente.
Was man davon halten soll ist fast schon eine Glaubensfrage. Diese möchte ich auch niemandem abnehmen. Manche Hörer werden sich darüber freuen, dass Legion of the Damned ihr Konzept bis zum Schluss so dermaßen schnörkellos und nach Oldschool-Manier durchziehen. Andere werden sich über mangelnden Abwechslungsreichtum beklagen und sich mitunter langweilen, weil die Band sich im Prinzip eine dreiviertel Stunde lang selbst kopiert. Beide Ansichten haben ihre Rechtmäßigkeit und können gleichsam begründet vertreten werden.
Fakt ist definitiv, dass das Album ordentlich Wumms hat. Derbe Riffs und das wuchtige Schlagzeug blasen zum Angriff auf die Nackenmuskulatur – nur Innovationen sollte man eben keine erwarten.
Fazit
„Descent Into Chaos“ ist ein anständig gespieltes Album, an dessen wirklich enormer Geradlinigkeit sich aber die Geister scheiden werden.
Für Hörer, bei denen Thrash Metal nicht ganz oben auf der Speisekarte steht, wird die CD mit großer Wahrscheinlichkeit zu einseitig sein. Eingefleischte Thrash-Metal-Jünger hingegen können auf unten stehender Wertung ruhig noch einen Punkt aufaddieren.
Punkte: 6.5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de