In einer kontinuierlichen Regelmäßigkeit bringt die bayerische Pagan-Metal-Band Wolfchant seit 2005 alle zwei Jahre ein Album auf den Markt. Nach Adam Riese ist es 2011 damit Zeit für Wolfchants viertes Album.
Dieses ist unter dem Titel „Call Of The Black Winds“ vorgestern erschienen. Hier gibt es Details zur CD.
Auf dem 55 Minuten langen „Call Of The Black Winds“ fällt gleich zu Anfang eine Besonderheit auf, die das gesamte Album charakterisiert und mit der sich Wolfchant deutlich von anderen Genre-Bands abheben: Es wird Klargesang verwendet!
Mit sowohl englischen als auch deutschen Texten, die die genreüblichen Schwertschwing-Heroismen zum Inhalt haben, wechselt sich dieser Klargesang sehr gelungen mit einem kräftigen Growlscream ab. Erfreulich ist, dass dieses Stilelement auch konsequent vom Anfang bis zum Ende des Albums durchgezogen wird und sich damit zu einem großen, wenn nicht dem großen Charakteristikum der Band erhebt.
Eingebettet ist dieser zweispurige Gesang in ein melodisches, zuweilen hymnisches Pagan-Metal-Klangbild, das mit einer guten Portion Vortrieb punkten kann. Atmosphärische Einwürfe kommen in Form folkloristischer beziehungsweise hymnischer Melodien, die allerdings meistens deutlich hörbar durch Keyboards dargeboten werden – Geschmackssache. Gefallen findet man an diversen guten Gitarrensoli, mit denen Wolfchant ihr Klangbild bereichern.
Beim Songwriting im Allgemeinen sollten die Bayern aber noch eine Schippe drauflegen, denn manche Riffs oder auch Keyboard-Schleifen sind nicht ganz so spektakulär und neigen zur Wiederholung.
Trotzdem macht „Call Of The Black Winds“ durchweg Laune. Das flotte, stimmungsvolle Klangbild ist zwar nicht sensationell, lässt aber auch keine Längen zu und sorgt mit seinen zwei Sprachen, zwei Gesangsstilen sowie den Keyboard-Schleifen für einiges an Abwechslung.
Fazit
Ein gelungenes Album.
Mit etwas Feinschliff am Songwriting ist Wolfchant in Zukunft auch durchaus noch mehr zuzutrauen. 2013 (als statistisches Veröffentlichungsdatum ihres nächsten Albums angenommen) ist dann bestimmt auch die 8 drin.
Punkte: 7.5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de