Vier Jahre haben sich Kromlek seit ihrer letzten Veröffentlichung Zeit gelassen, nun aber bringt die bayerische Pagan-Metal-Band wieder ein neues Album heraus.
Das Werk hört auf den Titel „Finis Terrae“, was im Lateinischen Das Ende der Welt bedeutet. Eben dieses dient Kromlek auf ihrem neuen Album auch als Konzept, auf dem die Liedtexte aufbauen.
Mehr zu „Finis Terrae“ lest ihr in dieser Rezension.
Eines muss man Kromlek wirklich lassen: Nach vier Jahren Wartezeit speist die Band ihre Fans nicht mit einer knappen Scheibe ab, stattdessen haben die Bayern „Finis Terrae“ auf eine mehr als umfangreiche Gesamtspielzeit von 68 Minuten getrimmt – so viel hat mancher Sampler nicht.
Das angesprochene Weltuntergangs- beziehungsweise Endzeit-Konzept betrachtet Aussagen über das Ende der Welt aus Sicht verschiedener religiöser und mythologischer Quellen. Die Auswirkung dessen auf Kromleks neues Album ist weniger musikalisch, als viel mehr textlich zu finden, denn neben deutschen und englischen Texten sind auf dem Album auch Passagen auf Schwedisch, Sanskrit, Latein und noch weiteren Sprachen zu finden.
Der Gesang wird dabei im steten Wechsel zwischen Growls und Screams dargeboten. Dieses Wechselspiel ist durchgehend gut gelungen und für das Album sehr prägend. Ein Weiteres Element, das „Finis Terrae“ entscheidend prägt, ist vor allem der hohe Stellenwert der Keyboards.
Genau hier werden sich aber auch die Geister scheiden, denn die elektronischen Wogen des Tasteninstruments stehen so dermaßen oft und breit im Vordergrund, dass „Finis Terrae“ diesbezüglich ganz stark zur Geschmackssache wirkt. Damit mich niemand falsch versteht: Kromlek haben ihr Keyboard weder auf Orchester noch auf Folklore getrimmt, sondern schlichtweg auf Keyboard. Wer keine Elektro-Schleifen im Pagan Metal mag, sollte von „Finis Terrae“ also gleich Abstand nehmen.
Den übrigen Hörern bietet sich eine hörenswerte, wenn auch nicht unbedingt spektakuläre CD. Kromlek erfinden das Rad auf „Finis Terrae“ keinesfalls neu, bieten gleichwohl aber einen wohlgefälligen, zusagenden Sound. Allerdings könnte man sich wünschen, dass der enorme textliche Abwechslungsreichtum auch von der instrumentalen Seite her widergespiegelt würde.
Zwar gibt es auf „Finis Terrae“ durchaus einige markante Stellen, seien es schneidige Gitarrensoli in „The Coccoon“ oder ein Gastbeitrag der beiden Heidevolk-Sänger in „Moritvruv Immortalis“, gerade längere Stücke ziehen sich mitunter aber etwas, weil nicht allzu viel Aufsehen erregendes passiert.
Beim nächsten Mal – vor allem wenn auch die nächste CD wieder so lang werden soll – muss auch auf der instrumentalen Seite noch etwas mehr variiert werden. Von diesem Manko abgesehen kann sich „Finis Terrae“ aber wirklich hören lassen.
Fazit
Wer sich mit der starken elektronischen Schlagseite anfreunden kann, erhält mir „Finis Terrae“ ein ordentliches Album.
Gut möglich, dass mit etwas Feinschliff nächstes Mal noch mehr drin ist.
Punkte: 7.5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de