Der Gothminister ist wieder da!
Der Name dieser norwegischen Gruppe, die ursprünglich als Soloprojekt gegründet wurde, mittlerweile aber als vollwertige Band unterwegs ist, dürfte auch hierzulande den meisten Gothic-Rock-Fans ein (zumindest vager) Begriff sein.
Nach drei ruhigen Jahren steht am 25. März nun mit „Anima Inferna“ das neue Album von Gothminister in den Regalen. Hier erfahrt ihr mehr dazu.
Konzeptionell ist sich der Gothminister auch in den drei Jahren seit seinem letzten Album treu geblieben. Auch auf „Anima Inferna“ gibt es wie gewohnt recht konventionellen Gothic Rock zu hören (oder eben seichten Gothic Metal – Definitionssache). Während vom Sound her also alles in bekannten Bahnen abläuft, ist „Anima Inferna“ mit einer Laufzeit von nur 40 Minuten aber etwas knapp geworden – Fans der Band hätten sich hier nach drei Jahren Gothminister-Abstinenz wohl etwas mehr gewünscht.
Klanglich werden die Erwartungen aber durchaus erfüllt – wenn auch nicht unbedingt übererfüllt. Zu hören gibt es recht harschen Gothic Rock, dessen Riffs auch durchmal mal schwer und heavy sein dürfen. Kämen Gothminister aus Deutschland, würde man sie wohl in der Nähe des Neue-Deutsche-Härte-Spektrums verorten.
Dem gewollt groben Rock-Sound stehen diverse Elektronik-Spielereien gegenüber, die ihren Klang teils an Streichinstrumente anlehnen. Über alledem steht als großes Charakteristikum die markante Stimme des Gothministers, der auf „Anima Inferna“ auch sehr gerne in den Sprechgesang übergeht.
Der Kontrast zwischen Rock und Elektronik ist gut gelungen, nutzt sich aber mangels größeren Abwechslungsreichrums recht schnell ab. Gleiches gilt für den Gesang, der an sich gut gefällt, dessen Schemata (zum Beispiel die Kombination aus Sprechgesang und nur minimaler Instrumental-Begleitung) aber zur Wiederholung neigen.
Das somit recht starre Klangbild versuchen die Norweger mit diversen Chor-Einwürfen aufzulockern, die auch tatsächlich stimmungsvoll sind und gut funktionieren. Darüber hinaus hat „Anima Inferna“ aber nicht viel zu bieten, was nicht längst zum althergebrachten Standart des Genres gehören würde.
Somit ist „Anima Inferna“ zwar ein nettes und auch anständig gespieltes Album, ein wirklicher Paukenschlag sieht aber freilich anders aus.
Fazit
Mit „Anima Inferna“ landen Gothminister im Rahmen des Erwartbaren – ganz gut, aber nicht überragend.
Punkte: 7 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de