Suidakra – Interview

Suidakra. Schon seit den 90er Jahren mischt diese Folk- und Melodic-Death-Metal-Band aus Nordrhein-Westfalen die Metal-Szene kräftig auf.

2011 kann die Gruppe nun ein ganz besonderes Jubiläum feiern: Mit „Book of Dowth“ erscheint in Kürze nämlich ihr zehntes Album. Von den Fans wird dieses schon sehnlich erwartet.

Im Zuge dessen ergab sich für mich die Gelegenheit, ein Telefon-Interview mit Arkadius Antonik zu führen, dem Gründer, Sänger und Gitarristen der Band.

Im Folgenden erwarten euch ausführliche Hintergrund-Informationen zu „Book of Dowth“, Arkadius Einschätzungen über die Metal-Szene sowie interessante Einblicke in das Wirken und Werken von Suidakra.

suidakra_itv_1

Suidakra, Foto: suidakra.com


Guten Abend Arkadius!

In Kürze wird euer neues Album „Book of Dowth“ erscheinen. Die
Reaktionen der Presse waren ja schon mal ausgesprochen positiv. Ist man
trotzdem irgendwie aufgeregt, ob das Album auch bei den Fans so gut ankommt
oder siehst du der Sache gelassen entgegen?

Das ist so ein Mischmasch aus beidem. Natürlich ist für uns die Reaktion der Fans wichtiger als die Reaktion der Presse. Mit der Presse habe ich in der Vergangenheit auch die schlechte Erfahrung gemacht, dass sie sich teilweise auch gar nicht so mit dem Album auseinandergesetzt hat wie das die Fans vielleicht tun. Teilweise wurden auch
irgendwelche Promo-Texte, die vom Label freigegeben wurden, einfach übernommen.
Das ist dann schon bitter. Insofern ist mir wenn ich mich da entscheiden müsste
auf jeden Fall die Reaktion der Fans wichtiger. Auf der anderen Seite muss ich aber
auch zugeben, dass wir die Musik in erster Hinsicht für uns selber machen. Wenn
wir ins Studio gehen und das Album fertig geschrieben haben, dann zählt einzig
und allein, dass wir mit dem Endresultat zufrieden sind. Das ist für mich immer
die größte Herausforderung, weil ich was unsere Musik angeht glaube ich der
größte Kritiker von allen bin. Natürlich interessieren mich die Reaktionen der
Fans schon, aber es ist nicht so dass jetzt eine Welt zusammenbrechen würde
wenn die Fans sagen „oah, das gefällt mir nicht so“. So einen Fall hatten wir
ja auch schon mit „Command To Charge“ 2005 – und uns gibt es immer noch und wir
machen weiter.

Kannst du vielleicht kurz den inhaltlichen Hintergrund zu „Book of
Dowth“ erläutern?

Es ist gar nicht so einfach das
mal eben kurz in ein paar Sätzen zu erläutern. Im Gegensatz zu „Crógacht“, das
eine einzige Story mit einen Strang hatte von vorne bis hinten war, ist „Book
Of Dowth“ viel komplexer. Da fließt mal die keltische Mythologie mit dann, drum
herum ist eine Phantasie-Story gebaut ist und es gibt auch noch Zeitsprünge.
Aber um mal zu versuchen es ganz kurz in Worte zu fassen: Das Hauptthema der
Geschichte ist natürlich das Buch. Dowth ist eine Grabstätte der Kelten, an der
das Buch vergraben wurde, weil das Buch quasi die Seelen und die Namen der
alten Dämonen, der Fomorians, beinhaltet.
Dowth bedeutet übersetzt Dunkelheit, deswegen haben die Kelten dieses Grab auch
Dowth genannt. Daher heißt das Buch auch Buch der Dunkelheit. Im Laufe der
Geschichte wird erzählt wie das Buch in der Zukunft bei archäologischen
Ausgrabungen gefunden wird. Dann wird die komplette Geschichte der
Vergangenheit erzählt, die auf keltischer Mythologie basiert, mit allen
Stammeskämpfen und pipapo. Und dann kehren wir am Ende des Albums wieder in die
Zukunft zurück, wo derjenige, der das Buch liest, diese Dämonen freilässt, die
Fomorians. Und dann gibt es wieder einen Sprung in ganz ferne Zukunft wo die Menschheit ausgelöscht ist und die Erde nur noch durch diesen Fomorians bevölkert wird. Die verursachen dann mehr oder weniger das Ende der Welt und dadurch einen Urknall,
durch den ein neues Universum entsteht. „Book of Dowth“ ist quasi eine
mystische Betrachtung der Urknalltheorie. Also wie gesagt: sehr komplex!

suidakra_itv_2

„eine mystische Betrachtung der Urknalltheorie“, Foto: suidakra.com

Eine Frage die ich immer wieder gerne Stelle: Habt ihr bei eurem neuen
Album etwas bewusst anders gemacht als beim Vorgängerwerk?

Das machen wir eigentlich immer. Wenn
wir ein neues Album schreiben, lösen wir uns komplett von allem was wir bisher
gemacht haben. Wir knüpfen eigentlich nie bewusst an die Vorgängeralben an. Natürlich gibt es eine Entwicklung aus musikalischer Sicht, weil wir durch unsere Fähigkeiten beim Songwriting ja schon irgendwie auf das Vergangene aufbauen. Was allerdings das Arrangement und auch den Sound angeht fangen wir immer wieder von vorne. Gerade bei „Book Of Dowth“ war es zum Beispiel so, dass wir für meine Verhältnisse den epischen
Folk-Anteil etwas zurückgeschraubt haben und dafür halt einige düstere Sounds
und Passagen eingebaut haben. Auch beim Sound der Platte allgemein haben wir
schon im Vorfeld mit Martin (Martin Buchwalter, Musikproduzent, Anm. d. Red.) alles besprochen und darauf geachtet, dass der Gitarren- und Schlagzeugsound etwas mehr Tiefe bekommt, wodurch der Gesamtsound auch ein bisschen düsterer und aggressiver wirkt.
Die größte Herausforderung war definitiv das Songwriting, einfach die Thematik so umzusetzen, dass es passt. Wie ich vorhin schon erwähnt habe war das bei „Crógacht“ relativ simpel. Da hatten wir einen Strang und wussten, dass es eine epische Story ist, also konnten wir die Songs episch aufbauen. Natürlich wurden die dann von den Stimmungen her angepasst, nur sind es dieses Mal epische Sachen, melancholische Sachen, aber eben auch düstere und schnelle Sachen. Gerade „Fury Formoraigh“, der vorletzte Track, ist das beste Beispiel wie schwer das teilweise war. Da geht es darum,
wie Dämonen freigelassen werden und auf der Erde herumwüten. Natürlich kann man
da keine freudige humpa-hoppa-humpapa-Melodie drübersetzen. Insofern wussten
wir, dass der Song schnell sein muss, rasend, aber wir mussten trotzdem
irgendwie unseren Sound mit reinbringen, dieses melodische. Und diesen Spagat
zwischen dem Melodischen ohne dass es zu fröhlich wirkt und diesem Aggressiven
hinzukriegen, das ist uns teilweise wirklich schwer gefallen. Im Endeffekt hat
es aber geklappt, wir waren dann schon zufrieden damit.

Was ist dein persönliches Lieblingsstück auf dem neuen Album?

Das variiert von Woche zu Woche. Eine ganz Zeit lang war es auf jeden Fall „Biróg’s Oath“, also der Song mit Tina (Tina Stabel, Sängerin, Anm. d Red.), weil mich die Stimme einfach berührt und die Atmosphäre und die Art und Weise wie sie singt. Aber dann eine Woche später höre ich mir das Album wieder an und dann ist es „Fury Formoraigh“. Da finde ich wie gesagt gerade diese düstere Stimmung und das Schnelle gut. Das ist immer abhängig von meiner eigenen Stimmung. Wenn ich gerade in Stimmung bin etwas Schnelleres zu hören, dann sagen mir Stücke wie „Fury Formoraigh“ mehr zu. Live sieht es auch wieder anders aus. „Balor“ ist zum Beispiel ein super Live-Track. Den haben wir jetzt auch schon vier Mal gespielt. Live ist definitiv „Balor“ mein Favorit.

suidakra_-_book_of_dowth

Book of Dowth, VÖ 25.3.2011, Grafik: suidakra.com

„Book of Dowth“ ist euer erstes Album, das bei AFM Records erscheint. Was war der Grund für den Labelwechsel?

Unser altes Label Armageddon Records wurde zu Wacken Records
und Wacken Records sind mit SPV fusioniert. SPV gibt es in der Form aber glaube
ich nicht mehr, die machen nur noch ganz wenig. Insofern ist die Zukunft von
Wacken Records ungewiss, ich weiß gar nicht ob die überhaupt weitermachen.
Eigentlich hätten wir noch ein Album bei denen rausbringen müssen, allerdings
hatten wir das Glück, dass die uns freigegeben haben. Das ist nicht selbstverständlich, die hätten unsere Lizenzen ja auch weitergeben können oder sonst irgendwas. Aber Wacken Records stand schon immer hinter der Band und der Fortschritt der Band war denen wichtiger als irgendwelche Paragraphen. Insofern waren wir dann frei und ich habe Jochen, den Labelchef von AFM Records, auf unserer letzten USA-Tour in Texas getroffen. Zu dem Zeitpunkt wussten wir, dass es mit Wacken Records wahrscheinlich nicht mehr weiter geht und so sind wir ins Gespräch gekommen. Ich kannte Jochen auch vorher, weil er in der Vergangenheit alte Suidakra-Platten vertrieben hatte. Er war dann interessiert und wir sind ins Gespräch gekommen. So hat sich das dann ergeben, es gab nie wirklich eine
aktive Labelsuche von unserer Seite aus.

Ein oft wiederkehrendes Thema auf euren Alben ist ja die keltische Mythologie. Warum hat es euch gerade diese Mythologie angetan und nicht zum Beispiel die nordische Mythologie, die ja einen oft und gerne verwendeten Themenfundus des
Folk-Metal-Genres darstellt?

Mit der keltischen Mythologie haben wir im Prinzip über die keltische Musik angefangen, die wir machen. Wir machen ja keine Mittelaltermusik oder sonst irgendwas. Oft werden wir von Leuten die uns nicht kennen angesprochen nach dem Motto „Ach, ihr macht ja so was wie In Extremo“ – nein, machen wir nicht!
Nur weil wir Dudelsäcke haben! Aber wie gesagt, diese irische, keltische Musik
war so der Einstieg weil natürlich nahe liegt, die Art der Musik auch lyrisch
umzusetzen. Ich habe mich zwar während meines Studiums mit germanischer
Mythologie beschäftigt, aber irgendwie finde ich die irische sowieso interessanter. Die hat so einen coolen Spagat zwischen Melancholie, Tragik und Epos. Das sagt mir sehr zu und passt natürlich auch zu unserer Musik.

Suidakra gibt es ja schon seit den frühen 90er-Jahren, ihr seid sozusagen echt Szene-Veteranen. Was ist in deinen Augen die größte Veränderung, die die Szene in all diesen Jahren erfahren hat?

Also aus meiner Sicht ist das definitiv, dass die Metal-Szene auf jeden Fall offener geworden ist. Als wir damals angefangen haben gab es diese Vielfalt an verschiedenen Stilen nicht. Es gab kein Pagan, Melodic, Folk, Black, oder sonstwas. Es gab da wirklich nur ganz wenige Sparten. Du hattest Thrash, Death, Heavy und Power Metal und im Prinzip war es das auch schon fast. Im Laufe der Jahre haben sich dann viel mehr Stile
entwickelt, was ich als positiv empfinde, weil es meines Erachtens nach die
Metal-Musikwelt auf jeden Fall bereichert hat. Ich finde das ist aus musikalischer Sicht auf jeden Fall die größte Veränderung seit den 90ern.

suidakra_itv_3

„ein Spagat zwischen Melancholie, Tragik und Epos“, Foto: suidakra.com

In der ersten Hälfte der 2000er Jahre hat Folk Metal eine enorme Popularität erlangt, die einen richtigen Boom des Genres zur Folge hatte. Ausgegangen ist diese Entwicklung vor allem von skandinavischen Bands – Stichwort Humppa-Metal. Warum waren es ausgerechnet die Skandinavier, die die internationale Popularisierung des Folk-Metal-Genres ausgelöst haben? Auch hierzulande mangelt es ja schließlich nicht an Folk-Metal-Bands.

Das ist eine sehr schwierige Frage. Es war für mich als Musiker schon immer so ein gewisser Trend in Deutschland erkennbar, dass Musik aus Skandinavien immer schneller und besser akzeptiert wurde als deutsche Musik. Also nicht nur in der Pagan-Szene, das war auch schon vorher in der Black-Metal-Szene so obwohl es auch Bands in Deutschland gab. Das ist irgendwie so ein Phänomen, das ich mir nicht erklären kann. Natürlich will ich die Qualität vieler skandinavischer Bands dadurch nicht herunterspielen. Auf der anderen Seite habe ich aber auch schon sehr viele skandinavische Bands gehört, die qualitativ nicht so gut waren, zumindest nicht so gut wie manche deutsche Bands, die dann aber viel populärer waren als die deutschen Bands. Man muss auch sehen, dass der deutsche Markt ein sehr großer Markt in Europa ist und wenn die Leute in Deutschland meinen „von den Skandinaviern hol ich mir alles weil es aus Skandinavien kommt“, dann hat das natürlich auch Auswirkungen auf deren Status. Andererseits, gerade wo du diese Pagan-Sache angesprochen hast, ich finde zum Beispiel Amon Amarth
immer lustig. Als ich Amon Amarth damals entdeckt habe, mit der Mini-CD, die auf einem Label aus Singapur herausgekommen ist, war das für mich nie eine Viking-Band. Das war für mich immer eine melodische Death-Metal-Band. Die haben sich zwar mit den Wikinger-Themen beschäftigt, aber das habe ich damals nie so definiert. Mittlerweile assoziiert man mit dem Begriff Viking Metal aber als erstes Amon Amarth

… wobei die das selber ja zurückweisen und sich eine Melodic-Death-Metal-Band nennen.

Ja, eben, ist es für mich auch. Aber das wird halt von Seiten der Fans und der Presse so zelebriert. Klar haben die dieses Image auch live ausgebaut, die präsentieren das ja auch. Das war zum Beispiel für uns auch der Grund warum wir nie gesagt haben „wir gehen jetzt mit Schwertern auf die Bühne“, weil wir nie in diese Pagan-Ecke gedrängt werden wollten. Sie haben es halt gemacht und deswegen werden sie damit assoziiert, aber wie gesagt – das ist halt so ein Phänomen, so wirklich beantworten kann ich das auch nicht.

Kann man von diesem Fokus auf Skandinavien euch ein Stück eurer eigenen Bandgeschichte ableiten? Mit Suidakra hat es euch zwar nicht so schlimm erwischt wie zum Beispiel die arg gebeutelten Adorned Brood, aber ihr habt es anders als Korpiklaani, Finntroll und so weiter auch noch nicht zu einem richtig großen Durchbruch geschafft.

Wenn ich für Suidakra spreche muss ich sagen, dass mir ist das egal ist wenn andere Bands nur weil sie aus einem anderen Land kommen größer sind. Ich orientiere mich einfach wenig an anderen Bands. Ich gönne jedem den Erfolg. Im Endeffekt entscheidet das Publikum oder die Käuferschaft über den Status einer Band, aber ich definiere Suidakra nicht über die Käuferschaft oder was das Label sagt oder meint sagen zu müssen, sondern über das was wir als Band machen und wie wir dazu stehen.

Einen großen Stellenwert für euch haben ja eure Live-Auftritte. Habt ihr euch schon mal überlegt auch Folk-Instrumente, die ihr auf den CDs verwendet, auch stärker in die Live-Shows mit einzubeziehen?

Wir haben in der Vergangenheit ja schon ein paar Experimente in die Richtung gemacht, und zwar mit unserem Dudelsackspieler Axel. Nur ist es so, dass er eben nicht immer kann weil er beruflich gebunden ist. Von daher bleibt das eine Ausnahme, allerdings habe ich auf „Book of Dowth“ bei dem Song „Stone Of The Seven Sons“ die Mandoline gespielt. Die ist mittlerweile live ein fester Bestandteil. Wir haben jetzt vier Konzerte gegeben bei denen wir das Stück gespielt haben und ich habe jedes Mal die Mandoline ausgepackt. Das ist für mich als Musiker natürlich auch eine neue Herausforderung, weil ich gleichzeitig singe und auch von der Mandoline an die E-Gitarre wechseln muss. Das ist Anfangs schon nicht einfach, aber es macht auch wirklich Spaß. Und es kommt gut an – wenn ich die ersten Töne auf der Mandoline spiele, dann merkt man schon wie die Stimmung steigt.


Suidakra – Dowth 2059, Video: youtube.com

Ihr seid durch eure Musik ja schon sehr viel herumgekommen. Ist trotzdem noch irgendein bestimmtes Land oder ein bestimmter Ort auf euerer Reise-Wunschliste offen?

Ja, definitiv, da gibt es noch etliche. Australien ist noch so ein großer Traum. In Japan waren wir auch noch nie, wobei… bei den aktuellen Geschehnissen (Erdbeben, Tsunami, Atomnotstand, Anm. d. Red)

… lieber mal abwarten?

Lieber mal abwarten! Aber Japan war ja auch nur so ein Beispiel. Komischerweise sind wir schon ewig in Europa unterwegs, haben schon in so vielen Ländern gespielt und ich habe festgestellt, dass wir jetzt auf der nächsten Tour zum ersten Mal in Schweden und Finnland spielen! (lacht)

Wenn ihr mit Suidakra heute noch mal am Anfang stehen würdet, würdet ihr irgendetwas anders machen?

Musikalisch auf keinen Fall. Ich stehe nach wie vor dazu wie wir es gemacht haben ,weil im Endeffekt die Tatsache, dass Suidakra heute so klingt wie sie klingt, auf dem was wir vorher erlebt und gemacht haben beruht. Sowohl auf den Fehlern als auch auf den positiven Dingen. Man reift. Oft ist es auch so, dass man aus Fehlern mehr lernt als wenn alles nur Friede Freude Eierkuchen ist. Musikalisch würde ich also alles nochmal so wiederholen. Beim zweiten Album bin ich zum Beispiel mit dem Sound nicht zufrieden, aber ich bin zufrieden damit wie es gelaufen ist, zufrieden um die Erfahrung. Und ich weiß
auch, dass wir immer und zu jedem Zeitpunkt 100 Prozent gegeben haben. Was personelle Fragen angeht, da würde ich wahrscheinlich schon etwas anders machen. Gerade in der Anfangszeit wäre es vielleicht besser gewesen, sich von dem ein oder anderen eher zu trennen. Aber gut, dieses Wissen hat man in der Anfangszeit nicht, da klammert man ja auch noch oft an Leuten, die zu meiner Zeit auch oft Freunde waren. Das hat dann teilweise die Entwicklung der Band schon gebremst.

Wo siehst du Suidakra in fünf oder in zehn Jahren?

Puh, das kann ich dir eigentlich so nicht sagen, weil ich nie so weit im Voraus denke. Mit der Band haben wir immer einen Plan für mehr oder weniger ein Jahr im Voraus. Jetzt machen wir uns zum Beispiel schon Gedanken um die Konzerte 2012, aber weiter im Voraus planen wir nicht. Ich habe auch die Erfahrung gemacht: Man kann planen so viel man will, es kann gerade im Musikbusiness so vieles dazwischenkommen und einem die Pläne durchkreuzen. Insofern habe ich irgendwann aufgehört so weit im Voraus zu planen. Auf der anderen Seite, hätte mir damals ’98 oder so jemand gesagt, dass wir 2011 hier zusammen sitzen und ein Interview machen zu unserem zehnten Album, hätte ich auch gesagt „Junge, lass dich mal einweisen!“. (lacht)

suidakra_itv_4

Arkadius (Mitte) mit Suidakra und dem „Book of Dowth“, Foto: suidakra.com

Zur letzten Frage: Möchtest du unseren Lesern noch etwas sagen? Die letzten Zeilen gehören dir.

Zunächst erstmal – danke dir Stefan für das Interview und deinen Support. Ich möchte mich natürlich auch bei allen Lesern bedanken, die uns in der Vergangenheit in irgendeiner Art unterstützt haben. Das sage ich immer und ich meine es auch immer wirklich so. Und am 25. März kommt unser neues Album raus, hört rein! Für mich ist es mit eines der besten Suidakra-Alben. Es wird auch auf Facebook einige Aktionen und Specials geben, wir werden noch einen neuen Videoclip vor dem Release posten, also wer Lust hat und bei Facebook angemeldet ist, kann gerne mal vorbeischauen. Wir kommentieren alles und schreiben jedem zurück. (lacht)

Vielen Dank für das Interview und ich wünsche dir für die Zukunft weiterhin alles Gute und viel Spaß an deiner Musik!

 

Interview: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de