Attonitus aus Norddeutschland gehören zu jenen Mittelalter-Rock-Bands, die neben ihrem Mittelalter-Rock-Set auch mit einem rein akustischen Mittelalterprogramm auftreten.
Derzeit steht bei der achtköpfigen Gruppe das Rock-Programm im Vordergrund, denn mit “Opus II – von Lug und Trug” erscheint am 25. März ihr zweites Mittelalter-Rock-Album. Hier erfahrt ihr wie es geworden ist.
“Opus II – von Lug und Trug” ist mit 14 Liedern und einer Gesamtspielzeit von gut 52 Minuten recht umfangreich. Das Album ist komplett in deutscher Sprache gehalten.
An Mittelalter-Instrumenten verwenden die Nordlichter die üblich verdächtigen wie Flöten, Dudelsack und Schalmei, aber auch eine Harfe. Was ihren Härtegrad angeht positionieren sich Attonitus im Mittelfeld, es steht weder Schmuse- noch wirklich harter Rock auf dem Programm.
Die Spielgeschwindigkeit ihrer Musik halten Attonitus streng im Midtempo, was nicht immer vorteilhaft ist. Einige schnelle, stimmungsvolle Refrains würden auf dem Album gut tun, die stets gedrosselte Spielgeschwindigkeit lässt wirklich mitreißende Passagen aber nur bedingt zu.
Abstriche muss man leider auch bei der spielerischen Qualität der Band machen. Die Melodien und Akkorde des Albums sind arg unspektakulär. Vor allem die Gitarre wiederholt ihre Riffs ständig, so manches mal spielen auch die Mittelalter-Instrumente dieselbe kurze Notenfolge wieder und wieder und wieder.
Das Problem scheint noch nicht mal zu sein, dass Attonitus ihre Instrumente nicht spielen könnten, denn gelegentlich schimmern auch bessere Passagen durch. So wagt die Gitarre in seltenen Momenten sogar ein vorsichtiges Soli und in “Laut”, das die Melodie des bekannten “Como Poden” aufgreift, ist auch der Dudelsack gut hörbar.
Vielmehr scheint die Schwierigkeit der Band im Songwriting zu liegen. Anders kann ich mir nicht erklären, warum die Band zwar gelegentlich durchaus akzeptable Instrumentbeherrschung zeigt (positives Beispiel: das schnellere “Skol”), in weiten teilen ihres Albums aber dieselben langweiligen Passagen aneinanderreiht.
Vielleicht haben sich Attonitus auch bei einem Umfang von über 50 Minuten einfach etwas übernommen. An was es aber auch liegen mag, Fakt ist leider: Mit einem derart unspektakulären Gesamteindruck ist in der gesättigten Mittelalter-Rock-Szene des Jahres 2011 wenig zu holen.
Fazit
“Opus II – Von Lug und Trug” ist ein fades Album ohne wirkliche Höhepunkte.
In Ansätzen zeigen Attonitus zwar, dass sie es eigentlich besser können, tristes Songwriting lässt die Band aber im unteren Durchschnitt absacken.
Punkte: 5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de