Die schwedische Gruppe Vintersorg hat jüngst ihr neues Album „Jordpuls“ veröffentlicht.
Abermals brechen die Musiker dabei zu einer Gratwanderung zwischen Progressive Metal und Folk Metal auf. Näheres dazu erfahrt ihr in dieser Rezension.
„Jordpuls“ enthält neun Lieder mit einer Gesamtlaufzeit von einer guten dreiviertel Stunde. Die Liedsprache ist durchgehend Schwedisch.
Stilistisch bedienen sich Vintersorg wie angesprochen sowohl Elementen des Folk Metal als auch Elementen des Progressive Metal. Die progressive Note schlägt auf „Jordpuls“ dabei um einiges deutlicher durch. Der Folklore-Anteil macht sich zumeist lediglich in Form von Akustikgitarre und (elektronisch imitierten?) Streichinstrumenten bemerkbar – und auch das vorwiegend im Hintergrund.
Ausbremsen muss ich also vor allem die Party-Fraktion unter den Folk-Metal-Fans. „Jordpuls“ bietet nämlich weder Humppa-Hymnen, noch feucht-fröhliche Melodien oder alle Nase lang einen Schunkel-Refrain. Stattdessen setzen Vintersorg auf langsame, getragene Lieder, deren progressive Intonation gegenüber den Folklore-Einflüssen deutlich im Vordergrund steht.
Ihre stärksten Momente hat die Band dabei in den Passagen mit mehrstimmigem Klargesang. Diese sind durchgehend gelungen und lassen die Gesangsstimmen perfekt mit den Instrumenten harmonieren. Weniger gut weg kommt der gelegentlich einsetzende Growl-Gesang. Zwar ist er in Verbindung mit den Klargesängen durchaus gut anzuhören, wirkt sobald er allein auf weiter Flur auftritt aber nur mittelmäßig. Allein von den Growls her betrachtet ist man von diversen anderen Bands einen höheren Standart gewohnt.
Instrumental aber gibt es an „Jordpuls“ wenig auszusetzen. Vintersorg reißen einen mit ihren dezenten Riffs und Soli vielleicht nicht gerade von Stuhl, sind was ihre spielerischen Fähigkeiten angeht aber voll in Ordnung. Wer sich also für Progressive Metal mit leichtem Folk-Einschlag begeistern kann, der liegt mit „Jordpuls“ sicher nicht falsch.
Fazit
Einen neuen Meilenstein stellen Vintersorg mit „Jordpuls“ zwar nicht auf, hörenswert ist das Album aber allemal.
Punkte: 7 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de