Drei Jahre nach ihrer letzten CD bringt die melodische Metal-Band Midnattsol am 22. April ihr drittes Album “The Metamorphosis Melody” heraus.
Wie es um das Werk steht verrät euch diese Rezension.
Stilistisch hat sich auf “The Metamorphosis Melody” im Vergleich zum vorherigen Album “Nordlys” kaum etwas verändert. Wieder wird ruhiger, im Midtempo gehaltener Melodic Metal geboten, in dessen Zentrum der sehr angenehme Gesang von Frontfrau Carmen steht.
Ausgestaltet wird dieses Klangbild durch ein Keyboard im Hintergrund. Der Taster hält sich aber meistens recht weit zurück, die symphonischen Elemente nehmen nie überhand. Auf der instrumentalen Seite liegt der Fokus stattdessen auf den Gitarren, die mit ihren Riffs immer deutlich im Vordergrund stehen und auch eine leichte Progressive-Note mit einbringen.
Der Sound von Midnattsol geht also weiterhin seinen gewohnten Gang. Auch textlich bleibt alles beim alten, denn erneut sind sowohl englische als auch norwegische Liedtexte zu hören.
Einen Innovationspreis gewinnen Midnattsol mit “The Metamorphosis Melody” also auf keinen Fall. Fans der Band wird das Album trotzdem zusagen, denn die Umsetzung des bewährten Konzepts ist erneut gut gelungen. Sowohl gesanglich als auch instrumental gibt sich die Band zu keiner Zeit eine Blöße.
Tiefpunkte hat das Album daher nicht, wirkliche Höhepunkte bleiben allerdings ebenfalls aus. Das liegt auch an der Art des Songwriting, das Midnattsol betreiben. Die Band war noch nie eine Hitmaschine, die Ohrwurm-Refrains oder ähnliches produziert hat, sondern setzt seit jeher auf eine sich eher langsam entfaltende Atmosphäre.
Dieser Trend setzt sich auch auf “The Metamorphosis Melody” fort. Das Album ist eher als Gesamtkunstwerk zu betrachten, sich wirklich hervor tuende Lieder gibt es eigentlich nicht. Auch haben die aller meisten der Stücke eine Länge von mehr als fünf Minuten. Bei diesen recht umfangreichen Songs und der gediegenen Spielgeschwindigkeit erfordert “The Metamorphosis Melody” naturgemäß einiges an Einarbeitungszeit.
Wer sich diese jedoch nimmt und ohne falsche Erwartungen an das Werk herangeht, der findet in ihm ein hörenswertes Album vor.
Fazit
Mit “The Metamorphosis Melody” gehen Midnattsol ihren Weg gekonnt weiter – nicht unbedingt spektakulär, aber durchaus im Erwartungsrahmen ihrer Fans.
Diese verschmerzen dann zugunsten der gelungenen Atmosphäre auch gerne, dass das Album keinen richtigen Gassenhauer mitbringt.
Punkte: 7.5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de