Yggdrasil – Irrbloss

Die seit zehn Jahren aktive schwedische Folk-Metal-Band Yggdrasil hat sich für dieses Jahr einiges vorgenommen.

So bringt die Gruppe am 25. April nicht nur Re-Releases ihrer beiden bisherigen Alben heraus, sondern legt auch gleich noch ihr drittes Werk vor. Dieses trägt den Titel „Irrbloss“, was zu Deutsch so viel wie „Irrlicht“ bedeutet. Diese Rezension befasst sich näher mit dem Album.

yggdrasil_-_irrbloss

Das knapp 44 Minuten lange Album „Irrbloss“ ist komplett auf Schwedisch gehalten. Geboten wird auf der CD Folk Metal im Midtempo. Trotz der skandinavischen Herkunft von Yggdrasil erwartet die Hörer dabei keinesfalls ein Humppa-Album, denn Party-Melodien und heiteres Gefiedel sucht man auf „Irrbloss“ vergebens.

Im Vergleich zu anderen Genre-Bands fallen die Folklore-Einflüsse bei Yggdrasil ohnehin recht gering aus. Sämtliche Folk-Instrumente (Geige, Maultrommel, Flöte) halten sich stark im Hintergrund auf und überlassen den Vordergrund den melodischen Gitarrenriffs. Mitunter gibt es sogar Lieder komplett ohne Folk-Einlagen („Tokikvad“). Wer den Kauf von „Irrbloss“ in Erwägung zieht sollte sich also sehr bewusst sein, dass der Folklore-Anteil bei den Schweden mehr Beilage als Hauptgericht ist.

Mehr Raum greift sich auf „Irrbloss“ der Gesang, der als eines der charakteristischen Merkmale der Band auftritt. So wechseln Yggdrasil stets zwischen melodischem Gesang und einem packenden Growlscream hin und her, wobei der Melodiegesang gerne auch mehrstimmig zu hören ist.

All die beschriebenen Faktoren harmonieren auf „Irrbloss“ recht gut. Auf der instrumentalen Seite reißen Yggdrasil zwar keine Bäume aus, zeigen auf der anderen Seite aber auch keine Schwächen. Der oft mehrstimmige Klargesang passt gut zum eher gedämpften Spieltempo, die Folk-Einwürfe sind gelungen und das sich gelegentlich an Blastbeats anlehnende Schlagzeut spannt den Bogen zum harschen Growl-Gesang.

Zwar mag „Irrbloss“ keine wirklichen Ohrwürmer liefern, hat jedoch durchaus einen markanten Stil und wird bestimmt seine Freunde finden. 

Fazit

Kein Meisterwerk, aber ein anständiges Album.

Punkte: 7.5 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de