A Forest Of Stars zählen zu den wenigen Vertretern des britischen Black Metal. Ihr aktuelles Album “Opportunistic Thieves Of Spring” ist seit dem vergangenen Jahr bereits in Nordamerika erhältlich, auf dem europäischen Kontinent erscheint es am 20. Mai.
Diese Rezension befasst sich näher mit der CD.
Die sechs Lieder auf “Opportunistic Thieves Of Spring” haben eine enorme Gesamtlaufzeit von 72 Minuten. In dieser Zeit wird Black Metal im Down- bis Midtempo geboten, der mit einigen Einflüssen klassischer Musik gespickt ist.
Diese zeigen sich in Form von Geigen- und gelegentlich auch Flötenpassagen. Schon im Opener “Sorrow’s Impetus” zeigt sich dabei ein öfter verwendetes Stilelement: Der harsche Black-Metal-Sound bricht mit einem Mal ab und lässt Raum für ein leises, nur minimal begleitetes Geigenspiel.
Solche markanten Wechsel zwischen Black Metal und Klassik kommen in dieser oder ähnlicher Form – sei es nun mit Geige, Flöte oder Akustikgitarre – recht häufig vor. An sich sind diese Stellen auch gelungen, wirken nach mehrfachem Auftreten aber bald berechenbar.
Der große Pluspunkt des Albums ist seine allgemeine Atmosphäre, die durch die Art und Weise wie die klassischen Instrumente eingesetzt werden nicht nur einen experimentellen, sondern auch einen leicht surrealen Touch erhält. Damit sich einem diese Atmosphäre erschließt, muss man aber einiges an Zeit mitbringen; “Opportunistic Thieves Of Spring” ist nämlich ein Stück weit unzugänglich, da es kaum markante Melodien oder bald wiederkehrende Refrains gibt an denen man sich orientieren könnte.
Daher richtet sich das Album auch weniger an die klassischen Black-Metal-Fans der Marke “härter, schneller, growliger”, sondern geht eher schon in die Doom-Metal-Richtung. Ob dort oder anderswo, seine Hörer wird das Album mit Sicherheit finden, denn die Einarbeitungszeit in diese schwer zu greifende CD wird mit einem interessant-düsteren Klangambiente belohnt.
Nachlegen müssen A Forest of Stars jedoch noch in Sachen Variation – vor allem wenn auch das nächste Album wieder einen solchen Umfang haben soll.
Fazit
Ein nicht leicht zugängliches Black-Metal-Album, das mit der nötigen Zeit aber durchaus seinen Reiz entfaltet.
Punkte: 7.5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de