Angeli Di Pietra aus Belgien kündigen ihren Stil selbst als Power Folk Metal an. Eine weit reichende Verbindung von Power Metal und Folk Metal sucht man auf ihrem neuen Album “Anthems Of Conquest” aber vergebens.
Was die am 3. Juni erscheinende CD tatsächlich bietet erfahrt ihr in dieser Rezension.
“Anthems Of Conquest” umfasst 13 Lieder mit einer Gesamtspielzeit von 48 Minuten und ist komplett in englischer Sprache gehalten.
Gleich vorneweg kann festgestellt werden, dass Angeli Di Pietra ihrem selbstgesteckten Ziel – der Kombination von Folk Metal und Power Metal – nicht gerecht werden. Geboten wird stattdessen ein überwiegend aus Power Metal bestehendes Klangbild, dessen Folk-Einflüsse man schon mit der Lupe suchen muss.
So orientieren sich schon die verwendeten Instrumente voll und ganz an Power Metal. Bis auf eine Akustikgitarre hat die angeblich folkloristisch ausgerichtete Gruppe kein einziges Folk-Instrument im Repertoire, dafür aber ein Keyboard. Nun gut, es gibt Gruppen mit folkloristischem Einschlag, die ein Keyboard benutzen um zum Beispiel ein Akkordeon zu imitieren (Beispiel: Alestorm), bei Angeli Di Pietra klingt das Keyboard aber schlicht und einfach nach Keyboard.
Mit Folklore ist es bei der Belgiern also nicht weit her. Außer einigen vorsichtig orientalisch angehauchten Melodien hebt sich die Gruppe auf der instrumentalen Seite damit nicht wirklich von ihren Genre-Kollegen ab. Gesanglich tut die Band dies aber sehr wohl, denn “Anthems Of Conquest” lebt von einem steten Wechsel von weiblichem Klar- und männlichem Growl-Gesang.
Für Kopfschütteln sorgen auf dem Album hingegen die kurzen Einspieler, die die Band gelegentlich zwischen ihren Liedern einstreut. Diese Einspieler sind nämlich durchaus folkloristisch. Nur was bitte bringen denn Zwischenspiele aus instrumentaler Folklore wenn in den eigentlichen Liedern von diesen Folk-Einflüssen gar nichts übrig bleibt?
Diese Frage lässt das Album unbeantwortet und bietet lediglich Power Metal mit Growls, dessen Folklore-Einflüsse kaum nennenswert sind. Immerhin ist das Album aber anständig gespielt. Die Riffs sitzen und auch manch kleines Soli gefällt durchaus. Viel mehr als das findet sich dann an Pro-Argumenten für das Album aber auch nicht.
Fazit
“Anthems Of Conquest” ist ein grundsolide gespieltes Power-Metal-Album, mit dem sich Angeli Di Pietra stilistisch aber zu viel vorgenommen haben.
Ihre Idee, mit Folklore-Einflüssen für frischen Wind zu sorgen, können die Belgier nur unzureichend umsetzen. Ihr Album versuppt deswegen leider im Mittelfeld.
Punkte: 6 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de