Die Vorboten – Aufschrei

Die Vorboten aus Norddeutschland bezeichnen ihren Musikstil selber als „Kraut Metal“. Was sich dahinter verbirgt ist im Prinzip eine Mischung aus NDH-Sound und Electro Rock mit deutschen Texten.

Nachdem die 2009 gegründete Truppe bereits zwei EPs veröffentlicht hat, steht nun auch ihr Debütalbum in den Startlöchern. Am 20. Mai wird es unter dem Titel „Aufschrei“ erscheinen. Diese Rezension beschäftigt sich näher damit.

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Alle elf Lieder des gut 40 Minuten langen „Aufschreis“ sind komplett in deutscher Sprache gehalten. Inhaltlich schlagen die Vorboten einen gewissermaßen (gesellschafts)politischen Kurs ein und beschäftigen sich zum Beispiel mit der Macht des einfachen Volkes und der deutschen Protestkultur. 

Musikalisch eingekleidet wird all dies in einen NDH- beziehungsweise Rock-Sound mit hohem Elektronik-Anteil. Die spielerischen Fähigkeiten der Gruppe sind dabei durchaus schon zufriedenstellend, der Stil der Band wirkt hingegen noch nicht ganz ausgereift. So kommen manche Elemente des Albums noch recht holprig herüber. Wenn die Vorboten beispielsweise von harten Passagen zu ruhigen Passagen mit wenig Instrumentbegleitung wechseln, dann hört sich das in Stücken wie „Hauptstadt“ teilweise noch arg abgehackt an.

Auch könnten manche der Strophen mehr Profil vertragen um gegenüber den gefälligen Refrains nicht wie Füllmaterial zu wirken. Was das angeht zeigt sich derzeit aber noch ein generelles Problem der Vorboten: Das Niveau ihrer besseren Momente kann die Band nicht zuletzt vom Songwriting her einfach nicht durchgehend halten.

Besser gefallen da schon die Ambitionen der Gruppe, ihr Album facettenreich zu gestalten. So fließt beispielsweise in „Dein Herz“ auch Growlgesang mit ein und sorgt für Abwechslung. Gegenüber dem insgesamt durchschnittlichen Gesamteindruck vermögen es solche netten Details aber nicht, das Album wirklich aus dem Mittelfeld abzuheben.

Fazit

Vom großen Wurf sind die Vorboten mit „Aufschrei“ noch ein gutes Stück entfernt.

Ein solides Fundament legt sich die Band mit ihrem Debütalbum aber durchaus. Ob sie hierauf nun auch etwas aufbauen kann bleibt abzuwarten.

Punkte: 6 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de