Tyr – The Lay of Thrym

Fast auf den Tag genau zwei Jahre nach ihrem letzten Werk veröffentlicht die Färöer Viking-Metal-Band Týr am 27. Mai ihr neues Album „The Lay of Thrym“.

Es handelt sich dabei um das sechste Album der Gruppe. Einen Eindruck davon erhaltet ihr im Folgenden.

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Seit Jahr und Tag spielen Týr sehr progressiv ausgerichteten Viking Metal. Mit eben diesem Stil zeigen sich die Färöer auch auf ihrem neuen Album „The Lay of Thrym“. In den Grundzügen entspricht das 46 Minuten lange Werk also durchaus dem Erwartungshorizont der Fans. Wenn man sich aber mal in das Album hineingehört hat, stellt man bald fest, dass es trotz der grundsätzlich gleich gebliebenen Ausrichtung einige Veränderungen gibt.

Vor allem kann man auf „The Lay of Thrym“ gar nicht überhören, dass Týr streckenweise deutlich an Geschwindigkeit gewonnen haben. In früheren Jahren herrschte bei den Insulanern vor allem Downtempo vor. Im Gegensatz dazu zeigt sich die Band auf ihrem neuen Werk oft geradezu flink, insbesondere auch im Bereich der Gitarrensoli. Lieder wie „Hall Of Freedom“ sind geradezu als schmissig zu bezeichnen und haben ein hohes Maß an Vortrieb.

Bevor die alteingesessenen Týr-Fans nun die Hände über dem Kopf zusammenschlagen sei versichert, dass sich auch die schnellen Stücke unverkennbar nach Týr anhören. Das bekannte, hochmelodischen Klangbild mit dem markanten Gesangsstil Heri Joensens ist trotz der neuen Aspekte so charakteristisch geblieben wie man es kennt. Außerdem ergänzen die schnelleren Stücke die altbekannten Downtempo-Nummern zwar, ersetzen diese jedoch nicht vollständig. So existieren freilich auch auf „The Lay of Thrym“ noch die gemütlich dahintrabenden Balladen wie zum Beispiel das gelungene Stück „Evening Star“.

Inhaltlich gehen Týr vollends weiter den gewohnten Gang. Die meisten Texte haben wie üblich mythologische Hintergründe, dieses Mal liegt der Fokus auf König Thrym aus der nordischen Mythologie. Die Liedsprache der Texte ist zumeist Englisch, in zwei Stücken wird aber auch auf die Sprache der Färöer zurückgegriffen. 

Sowohl gesanglich als auch instrumental zeigen sich Týr im Übrigen auf gewohnt hohem Niveau. Die Melodien kommen voll zum Tragen, der erneut sehr zentral aufgestellte Gesang ist makellos und auch Soli und Riffs sind durchgehend sauber.

Fazit

Týr stellen sich mit „The Lay of Thrym“ stilistisch breiter auf. Der Band gelingt hierbei die Erschließung neuer musikalischer Gefilde, ohne dabei jedoch ihre alten Stärken aus den Augen zu verlieren.

Auf die Anhänger der Färöer wartet ein gelungenes Album, das womöglich auch einige jener Metal-Fans ansprechen wird, denen die vorherigen Týr-Alben tendenziell zu ruhig und langsam waren.

Punkte: 8 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de