Die griechische Black-Metal-Band Aenaon ist schon seit Mitte des vergangenen Jahrzehnts aktiv, hat sich mit ihrem Debütalbum aber bislang Zeit gelassen.
Am 13. Juni ist es nun aber soweit und die Gruppe stellt ihr erstes Album vor. Es trägt den Titel „Cendres et Sang“ (zu Deutsch: „Asche und Blut“). Wie es geworden ist und was Aenaon mit Jazz am Hut haben erfahrt ihr in dieser Rezension.
„Cendres et Sang“ enthält zehn Lieder mit einer Gesamtspielzeit von 53 Minuten. Geboten wird kraftvoller Black Metal sowohl im Down- als auch im Hightempo.
Neben vielen Passagen, die sicher gut gespielt sind, die man so oder so ähnlich aber auch auf jedem anderen Black-Metal-Album finden könnte, gibt es auf „Cendres et Sang“ auch einige sehr markante Momente. Gelegentlich setzen die Griechen nämlich tatsächlich ein Saxophon ein. So beginnt das Stück „Suncorn“ zum Beispiel mit gemächlichen Jazz-Klängen und auch „Black Nerve“ kommt der Bläser zum Einsatz.
Die Saxophon-Einwürfe sind ebenso gut wie markant. Ihre leichten Jazz-Anleihen fügen Aenaon wirklich gelungen in das ansonsten harsche Klangbild ein. Leider kommt diese Besonderheit aber nur in äußerst geringem Umfang zum Einsatz, sodass sie sich für „Cendres et Sang“ nicht als sonderlich prägend erweist. Den Einsatz des Saxophons könnten Aenaon ruhig weiter ausbauen und sich auf diese Weise eine charakteristische Nische erschaffen.
Da sie das bislang aber noch nicht tun, klingt „Cendres et Sang“ zeitweise wenig überraschend. So bemühen sich Aenaon größtenteils auf recht herkömmliche Weise für Abwechslung zu sorgen. Gut gelingt dies vor allem mit einigen wirklich beachtlichen Gitarrensoli, diese kommen wie auch die Saxophon-Einwürfe allerdings recht selten vor.
Die übrige Zeit begnügen sich die Griechen daher mit Tempi- und Stimmungswechseln. Vor allem bei jenen Liedern die weder die stilistischen Besonderheiten des Saxophons, noch die spielerischen Besonderheiten der Gitarrensoli aufweisen, reicht das allein manchmal nicht aus um „Cendres et Sang“ von vergleichbaren Platten abzuheben.
Wenn es Aenaon in Zukunft jedoch gelingt, das Niveau ihrer besseren Momente durchgehend zu halten, dann hören wir von dieser Band bestimmt nicht zum letzten Mal.
Fazit
Auch wenn der Stil von Aenaon noch nicht ganz ausgereift ist, können sich Black-Metal-Fans „Cendres et Sang“ ruhig mal zu Gemüte führen.
Punkte: 7 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de