Wenn es um Thrash Metal aus Südamerika geht, dann fällt die Rede meistens gleich auf Sepultura. Nicht zu Unrecht, denn die brasilianische Truppe ist schon seit vielen Jahren die mit Abstand bekannteste Genre-Band ihres Kontinents.
Doch die Region hat auch noch andere interessante Thrash-Metal-Bands zu bieten, die es durchaus zu entdecken lohnt. Eine davon ist die Gruppe Criminal aus Chile, die im August ihr neues Album „Akelarre“ vorstellt.
Was uns damit erwartet erfahrt ihr in dieser Rezension.
Mit seinen gut 41 Minuten ist „Akelarre“ nicht gerade das umfangreichste Thrash-Metal-Album, dafür hat es das Werk aber in sich.
Criminal erfreuen die Hörer ihrer CD nämlich mit einem ausgereiften und ebenso wuchtigen wie qualitativ hochwertigen Sound. Das Fundament legt dabei Frontmann Anton mit seinem bissigen Gutturalgesang, der sich im Spektrum von Growl- und Scream-Gesang nie recht festzulegen scheint.
Begleitet wird der Gesang vom harten, kantigen Klangbild der Instrumente, das mit diversen schönen Gitarrensoli auch einige gelungene Höhepunkte setzt. Darüber hinaus liegt der Fokus ganz klar auf den alten Grundfesten des Thrash Metal: Derbe, wuchtige Riffs und ein knallendes Schlagzeug, das gelegentlich auch Blastbeats serviert.
Obwohl die Ausrichtung von Criminal also durchaus klassisch ist, wird es auf „Akelarre“ keinesfalls langweilig. Ohne ihren roten Faden aus den Augen zu verlieren, haben die Chilenen nämlich für einiges an Abwechslungsreichtum gesorgt. Alleine was die Spielgeschwindigkeit angeht, wird schon viel variiert. In manchen Passagen traben Criminal fast schon im Downtempo her, genauso gibt es aber auch das krasse Gegenteil in Form des Titelstücks „Akelarre“, das in kaum zwei Minuten mit Vollgas durchgebolzt wird.
Auch darüber hinaus sind Criminal mit markanten Riffs, ihren schönen Soli und weiteren griffigen Passagen vom Gleichklang manch bekannterer Oldschool-Trash-Metal-Band weit entfernt. Sepultura und Konsorten stehen Criminal dahingehend in nichts nach. Klar, mit „Akelarre“ erfindet die Band den Thrash Metal sicher nicht neu, sehr wohl liefern die Chilenen aus der vermeintlichen „zweiten Reihe“ aber ein gutes Album ab, das im internationalen Vergleich mehr als nur mithalten kann.
Fazit
Ein lohnender Thrash-Metal-Import, an dem die Fans des Genres zweifellos ihre Freude haben werden.
Punkte: 8 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de