Blue Velvet – Rotation

Die italienische Electro-Gruppe Blue Velvet wurde bereits 1999 gegründet, ist aber erst seit Mitte der 2000er-Jahre wirklich aktiv.

In ihrer Heimat brachten Blue Velvet ihr aktuelles Album „Rotation“ schon Ende 2009 heraus, am 19. August erfährt es nun auch hierzulande seine Veröffentlichung.

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Blue Velvet wenden sich mit ihrer 54 Minuten langen „Rotation“ einer relativ düster gehaltenen, aber nicht unbedingt harten Form der Elektronik zu.

Ganz grob machen die Italiener einen Stilmix aus EBM und Electroclash. Trotzdem kommen auf „Rotation“ auch zahlreiche ruhige, ja fast schon an Lounge erinnernde Passagen vor. Permanentes Wummern sollte man auf „Rotation“ also sicher nicht erwarten, von Industrial und Konsorten sind Blue Velvet ohnehin ein Stück entfernt. Trotzdem kann man dem Werk eine gewisse Clubtauglichkeit nicht absprechen, auch wenn es allein von diesem Gesichtspunkt her definitiv bessere Alternativen gibt.

Die meisten seiner Pluspunkte sammelt das Album aufgrund seiner großen Vielfalt. Wie erwähnt reicht die stilistische Auskleidung von der EBM- und Electroclash-Ecke bis hinunter in die ganz entspannten Fahrwässer. Hinzu kommen auch diverse Variationen in Sachen Gesang oder Stimmung. Manchmal wird es sogar richtig experimentell, zum Beispiel wenn Blue Velvet „Don’t Fuck“ mit undefinierbarem elektronischen Surren ausklingen lassen.

Nachholbedarf hat das Album noch in Sachen Hit-Faktor. Natürlich muss eine Band ihre Werke nicht unbedingt auf Hit bürsten, einige wirklich griffige Stellen würden „Rotation“ aber gut tun. Anderenfalls droht der Hörer bei manchen etwas zu gleichmäßigen Passagen abzutauchen. Hier würden einige Ohrwurm-Loops a la The Prodigy Wunder wirken. Bisher ist davon aber nichts zu hören.

Fazit

„Rotation“ ist gewiss nichts was man unbedingt haben müsste, Elektronik-Fans können sich das Album aber ruhig zu Gemüte führen.

Punkte: 7 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de