Ancient Vvisdom – A Godlike Inferno

Ancient Vvisdom (mit zwei V!) aus Texas stehen für düsteren Folk Rock, der sich stilistisch auch in Richtung Neofolk orientiert.

Seit 2009 ist die Gruppe aktiv, am 19. September wird nun ihr Debütalbum “A Godlike Inferno” erscheinen.

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Laut ihrer Selbstbeschreibung sehen sich Ancient Vvisdom vorwiegend im Neofolk-Spektrum. Im Vergleich zu Interpreten dieses Genres fallen aber zwei wesentliche Unterschiede auf. Erstens nutzen Ancient Vvisdom was Folklore-Instrumente angeht lediglich Akustikgitarren. Auf Flöte, Geige und Konsorten wird nahezu komplett verzichtet.

Der zweite auffallende Unterschied ist, dass bei den Texanern auch eine E-Gitarre Einzug hält. Die E-Gitarre spielt keineswegs nur im Hintergrund, sondern ist mit ihren Riffs gerne auch im Vordergrund präsent. Der minimalistische Folk-Aufbau einerseits und der rockige Einfluss andererseits macht die Musik von Ancient Vvisdom zu einem interessanten Crossover zwischen Neofolk und Folk Rock.

Anders als andere Vertreter dieser Genres will die Band aber weniger düster sein und eine “frische, lebensbejahende Ausstrahlung” (Pressetext) verbreiten. Naja. Ganz so depressiv wie manche Genre-Kollegen mögen sie zwar nicht sein, von Frohsinn und Leichtigkeit sind Ancient Vvisdom aber noch weit, weit entfernt.

Das muss ja allerdings kein Nachteil sein. Markant ist “A Godlike Inferno” mit seinem Spagat zwischen minimalistischem Folk und Gitarrensoli auch ohne freudestrahlende Untermalung. Von der Umsetzung her bringen Ancient Vvisdom ebenfalls schon eine respektable Leistung.

Ruhige, folkige Gitarrenakkorde zu dunklem Gesang (“Alter Reality”) oder lange, getragene Instrumentalpassagen (“The Opposition”) erzeugen auf “A Godlike Inferno” eine dichte Atmosphäre. Auch einige gute Refrains sind schon mit an Bord und die Rock-Einwürfe sorgen für Abwechslung.

Vor allem gegen Ende des Albums fallen Ancient Vvisdom aber leicht ab. Einige Passagen ziehen sich merklich und bieten wenig Höhepunkte. Ausbaufähig ist auch noch die Gesamtspielzeit der CD, die mit knapp 34 Minuten für ein Full-Lenght-Album noch zu knapp bemessen ist. Was diese Kritikpunkte angeht müssen Ancient Vvisdom auf ihrer nächsten CD noch nachlegen – und ich bin zuversichtlich, dass ihnen das auch gelingen wird.

Fazit

Ein interessanter Stilmix mit Potenzial zu mehr.

Punkte: 7 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de