Die Dark-Metal-Band Nachtblut aus Osnabrück hat 2009 in Eigenregie ihr Debütalbum „Antik“ herausgebracht.
Mittlerweile hat die fünfköpfige Gruppe ein Plattenlabel an der Hand. Mit dessen Hilfe wird „Antik“ nun in größerem Stil ein zweites Mal veröffentlicht. Erscheinungstermin ist der 30. September.
Auf ihrem 48 Minuten langen Debütalbum zeigen Nachtblut ein im Grunde recht interessantes Konzept. Gesungen wird nämlich mit einem harschen Scream-Gesang, der an Black Metal erinnert. Das instrumentale Klangbild nimmt sich hingegen stark zurück. Mit vergleichsweise ruhigen Riffs und ausgeprägtem Keyboard-Hintergrund erinnert es am ehesten an Gothic Rock.
Die auffällige Kombination zwischen Scream-Gesang und weichem Instrumentalteil ist aber schon so ziemlich der einzige Pluspunkt, den Nachtblut mit ihrem Debüt verbuchen können. Darüber hinaus fehlt es nämlich an allen Ecken und Enden.
So lassen die spielerischen Fertigkeiten der Band doch noch einiges zu wünschen übrig. Den Hörern werden wieder und wieder die gleichen Standart-Riffs serviert. Außerdem scheint sich das Keyboard über weite Strecken auf gefühlte zwei Noten zu beschränken – langweilig.
Die durchgängig deutschsprachigen Texte kommen auch nicht viel besser weg. Inhaltlich mögen sie ja noch einiges an Abwechslung bieten. Hier haben Nachtblut sich nämlich alles vorgenommen was sich irgendwie als Horror-Text umsetzen lässt. Als Vorlage dienen den Musikern dabei so unterschiedliche Themenkomplexe wie die Hexenverfolgung („Hexe“), Elisabeth Bathory („Die Blutgräfin“) oder gar die Kreuzigung von Jesus Christus („Kreuzigung“).
Von der Umsetzung her ist die textliche Arbeit der Band aber noch arg unbeholfen. Die Lyrik wirkt abgehackt, nicht immer sinnig und verzweifelt nach Reimen suchend. Dass Sänger Askeroth beharrlich das R rollt um auf Teufel komm raus „böse“ zu klingen macht die Sache nicht besser.
Einige lobenswerte Ansätze muss man Nachtblut auf ihrem Album aber lassen. So lugt zwischen drögen und wenig spektakulären Strophen auch mal ein griffiger Refrain hervor. Außerdem bemüht sich die Band, ihre Songs thematisch passend zu inszenieren. Mit am besten gelungen ist Nachtblut das im Stück „Kreuzritter“. Dort spielt die Band mit dem Sound einer Kirchenorgel und lässt sakrale Gesänge mit einfließen.
Insgesamt reißen solche positiven Aspekte es aber nicht mehr heraus.
Fazit
Ein nicht mal mehr unterdurchschnittliches Album, das einfach zu wenig musikalische Substanz bietet.
Punkte: 4 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de