Aus Langeweile heraus entstehen ja manchmal allerhand Kuriositäten. So ist es wohl auch im Fall von vier Jungs aus dem Saarland geschehen, die zusammen die Band Järv gegründet haben. Die Gruppe bezeichnet ihren Stil selbst als Mischung aus Humppa und Grindcore.
Auf die Musik kommt es den Interpreten aber gar nicht mal an. Diese sieht die Band lediglich “als Vehikel”, mit dem sie ihre Comedy transportiert. So dürfte es kaum jemanden wundern, dass ihre CDs mitunter Titel wie “Sinnlos im Saarland” tragen.
Vor wenigen Tagen haben Järv nun ihr viertes Album innerhalb von zwei Jahren als kostenlosen Download im Internet veröffentlicht. Der Titel: “Wie der Phönix aus dem Arsche”. Der Inhalt: Grottig.
Eines vorweg: Järv haben sich quasi das erklärte Ziel gesetzt, schlechte Musik zu machen. Wenn man “Wie dem Phönix aus dem Arsche” also etwas abgewinnen möchte, dann eben gerade wegen seiner enormen Banalität und nicht wegen irgendwelchen musikalischen Fertigkeiten. Aus diesem Grund möchte ich in dieser Rezension auf eine Punktewertung verzichten.
Unter rein musikalischen Gesichtspunkten kann man nämlich nur froh sein, dass dieses Album digital veröffentlicht wird. Einen CD-Rohling wäre es nämlich definitiv nicht wert. Geboten wird schlecht aufgenommener, schlecht gespielter, schlecht komponierter Rumpel-Metal, dessen Aufnahmequalität bestenfalls an eine Garage erinnert.
Etwaige Hörer von “Wie dem Phönix aus dem Arsche” müssen also einen etwas speziellen Humor mitbringen. Am besten betrachtet man das Werk als 30 Minuten lange Comedy-Einlage im Stil und Niveau eines Dei-Mudda-Witzes. Selbst dann noch wird das Album für die meisten Menschen nur unter Schmerzen zu ertragen sein, doch man kann es mit etwas Wohlwollen auch lustig finden.
Wenn man nämlich jeglichen musikalischen Anspruch fahren lässt, dann gewinnen einem all die Belanglosigkeiten, das Cover der Atzen oder die Polka-Version der A-Team-Melodie durchaus ein Lächeln ab – und ein Kopfschütteln zugleich.
Fazit
Unterirdisch schlechter, dadaistischer Schwachsinn, der seinen Urhebern offensichtlich eine Menge Spaß macht.
(ohne Punktewertung)
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de