Das Musikprojekt Gregorian hat es sich zur Aufgabe gemacht, Stücke der modernen Pop- und Rock-Musik als gregorianischen Choral umzusetzen.
Damit ist die als Mönchstruppe verkleidete Band schon seit den 90er-Jahren erfolgreich. Am 30. September erscheint mit „Masters Of Chant- Chapter 8“ ihr neues Album.
Bei Gregorian handelt es sich salopp gesagt um eine reine Coverband. Zwar eine mit außergewöhnlichem Konzept, außergewöhnlicher Bühnenshow und außergewöhnlichem Erfolg – aber eben eine Coverband. Deshalb möchte ich in dieser Rezension auch keine Punktewertung abgeben.
Stichwort Cover: Für ihr fast 70 Minuten langes „Chapter 8“ haben sich Gregorian wieder allerhand Vorlagen aus verschiedenen Genres und musikalischen Jahrzehnten herausgesucht. Bette Midler und Bruce Springsteen sind genauso dabei wie Greenday oder Oasis. Insgesamt sind es auf „Chapter 8“ 14 Lieder, die allesamt in kurze, instrumentale Zwischenstücke eingekleidet werden.
Bei der Umsetzung steht – wie sollte es auch anders sein? – der Chorgesang zu jeder Zeit im Mittelpunkt. Die instrumentale Begleitung ist zwar stets vorhanden, drängt sich aber nicht auf. Der instrumentale Teil bedient sich gerne Klavier und Streichern, daneben in einer sehr zurückhaltenden Form auch Schlagzeug und Gitarren.
Deren Einsatz würde man sich in etwas größerer Form wünschen. Dass zum Beispiel das Schlagzeug wie in „Early Winter“ (Original: Gwen Stefani) mal einen etwas stimmungsvolleren Beat unter den Choral legt, kommt auf „Chapter 8“ nämlich nur sehr selten vor. Etwas mehr Schwung hätte dem Album aber durchaus gut getan, denn insgesamt ist es doch sehr ruhig geworden.
Gregorian-Fans schreckt das aber sicher nicht ab, denn an sich ist die Wandlung von Pop-Musik zum popigen, gregorianischen Choral wieder voll gelungen. Vor allem wenn man die Originalstücke kennt hinterlässt es schon einen Eindruck, wie die Pop-Songs zum erhebenden, ja teils sakral anmutenden Choral umgemünzt wurden.
Wer schon in der Vergangenheit partout nichts mit Gregorian anfangen konnte, den wird freilich auch „Chapter 8“ nicht überzeugen – ein echtes Aha-Erlebnis bleibt auf der CD nämlich aus. Die Erwartungen ihren Fans werden die Sänger in den Mönchsroben aber mit Sicherheit erfüllen.
Fazit
Auf „Chapter 8“ zeigen sich Gregorian ohne Überraschungen, aber in gewohnter Qualität.
(ohne Punktewertung)
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de