Anfang 2007 veröffentlichte Angra-Sänger Eduardo Falaschi das erste Album seines Soloprojekts Almah.
Knapp fünf Jahre später ist Almah zu einer vollwertigen Band herangewachsen. Als solche bringen die Brasilianer am 14. Oktober ihr drittes Album „Motion“ heraus. Geboten wird eine Mischung aus Progressive Metal und Power Metal.
Als was soll man „Motion“ in erster Linie sehen? Als Power- oder als Progressive-Metal-Album?
Diese Frage muss jeder für sich selbst beantworten, doch die Antwort ist im Prinzip auch egal. Vom Standpunkt des Power Metal aus betrachtet profitiert „Motion“ nämlich von der Komplexität des Progressive Metal, vom Standpunkt des Progressive Metal aus betrachtet profitiert es vom Schwung des Power Metal. In jedem Fall ist die Symbiose der beiden Metal-Genres also gelungen.
Was dabei herauskommt ist ein markanter, wiedererkennbarer Stil, den Almah knapp 45 Minuten lang auf hohem technsichen Niveau darbieten. Langeweile kommt dabei keine auf. Hierfür sorgt das breite Spektrum der Band, das von ruhigen Balladen („Late Night in 85“) bis hin zahlreichen Hightempo-Passagen reicht.
Wie ein roter Faden ziehen sich dabei viele schöne Gitarrensoli durch das Album, die allesamt tadellos gespielt sind und locker über eine halbe Minute dauern können („Daydream Lucidity“). Produziert ist das Ganze sehr sauber, was auch am Gesang auffällt. Dieser ist übrigens durchgehend Englisch und befasst sich textlich mit der menschlichen Psyche.
Mit von ihrer besten Seite zeigen sich Almah im Opener „Hypnotized“. Hier zeigen Almah nämlich innerhalb eines einzigen Liedes ihre komplette Bandbreite auf. Es reihen sich breite Riffs an ruhigere Gesangsstücke und ein schneidiges Gitarrensolo trifft sogar auf vorischtige Anflüge von Blastbeats. Zu diesen Tempi- und Stimmungswechseln kommt dann noch ein guter Refrain, und fertig ist eines der besten Lieder des Albums. Mehr davon bitte!
Fazit
Ein gelungener und dabei nicht zu exotischer Stilmix sowie gute spielerische Fertigkeiten machen „Motion“ zu einem lohnenden Album.
Punkte: 8 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de