Der Ukrainer Max Morton ist eigentlich Musikproduzent und Betreiber eines Tonstudios. Dass es dabei nicht geblieben ist, zeigt ja schon die Überschrift dieser Rezension. Im vergangenen Jahr gründete Morton nämlich die nach ihm benannte Melodic/Power-Metal-Gruppe, deren Sänger er heute ist.
Zunächst als reines Studioprojekt geplant, ist Morton mittlerweile zur vollwertigen Band herangewachsen. Allein mit ihrem Debütalbum “Come Read The Words Forbidden” kam die Formation bisher nicht recht vom Start. Ein japanisches Plattenlabel hat die CD Mitte 2011 in Japan veröffentlicht, in Eigenregie ist das Werk auch in der Ukraine erschienen.
In der Zwischenzeit hat sich das Blatt für Morton aber zum besseren gewandt, denn AFM Records aus Deutschland bringt “Come Read The Words Forbidden” am 21. Oktober auch international heraus.
Morton liefern auf ihrem gut 54 Minuten langen Debüt eine Mischung aus Melodic Metal und Power Metal. Den Fans von Power Metal sei allerdings gesagt, dass “Come Read The Words Forbidden” kein reines Hightempo-Werk ist. Hightempo ist zwar durchaus zur Genüge vorhanden, Morton fühlen sich aber auch im Midtempo sehr wohl.
Was die Umsetzung ihrer Musik angeht, so kann man Morton als ziemlich klassische Band bezeichnen. Auf allzu moderne Einflüsse verzichten die Ukrainer auf ihrem Album. Überraschungen sollte man deswegen natürlich nicht erwarten, dafür fahren Morton einen geradezu zeitlosen Stil auf.
Wie im Power Metal üblich benutzt die Band neben den Metal-Instrumenten auch synthetische Keyboard-Sounds. Diese werden auf “Come Read The Words Forbidden” aber recht behutsam eingesetzt. Manche Songs gönnen sich ein paar elektronische Spielereien zur Begleitung (“Eaglemark”, “Grimoire”), zum permanenten Hintergrundgeräusch wird das Keyboard aber keinesfalls.
Von der Symphonic-Schiene ist die Band also ein gutes Stück weit entfernt. Stattdessen stehen ein riffiges Klangbild und Max Mortons glasklarer Gesang im Vordergrund. Wirklich bahnbrechende Soloeinlagen sollte man genau wie irgendwelche noch nie dagewesenen Elemente auf dem Album nicht erwarten, dafür ist das was zu hören ist aber einfach gut gemacht. Technisch ist das Album sowieso klasse – irgendwie zu erwarten, wenn der Urheber des Werks in seinem Hauptbetätigungsfeld Musikproduzent ist.
Auch vom Songwriting her zeigen Morton ein hohes Niveau. Hier lohnt es sich gar nicht, irgendwelche einzelnen Stücke als Beispiele aufzuzählen, denn auf “Come Read The Words Forbidden” hat man es praktisch durchgehend mit guten Refrains und einer sauberen Melodieführung zu tun – wirklich gelungen.
Fazit
Ein gutes, ausgereiftes Debütalbum.
Punkte: 8 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de