Kambrium aus Helmstedt in Niedersachsen bezeichnen ihren Stil selbst als Epic Death Metal.
Was dahintersteckt zeigen sie den Interessierten ab dem 25. November. Dann nämlich erscheint mit “Shadowpath” ihr Debütalbum. So lange müsst ihr aber gar nicht warten, denn hier ist die CD-Rezension.
Unter Epic Death Metal kann man ja so einiges verstehen. Wenn man im Falle von Kambrium mal hinter den Schleier dieses vagen Begriffs blickt, dann findet man Melodic Death Metal, der zum größten Teil im Midtempo gehalten wird, gelegentlich aber auch ins Schnelle ausbricht. Unterlegt wird das Ganze hier mit Keyboard-Schleifen. Die treten sowohl als klassisches Klavier als auch in ihrer gewollt synthetischen Variante auf. In seltenen Fällen versucht das Keyboard auch Orchester-Sound zu imitieren.
Im Unterschied zum klassischen Death Metal sind bei Kambrium neben den üblichen, tiefen Growls auch hohe Screams zu hören. Die Growls bleiben dabei aber stets an erster Stelle stehen.
Umgesetzt wird all das mal besser und mal schlechter. Die grobe Richtung stimmt bei Kambrium im Grunde genommen schon. So sind die Spielfertigkeiten voll in Ordnung und auch die Melodieführung ist sauber gearbeitet. In Sachen Songwriting findet man auf “Shadowpath” allerdings noch eine qualitative Bandbreite, die bei echten Ohrwürmern anfängt und bei drögen Passagen mit ziemlich viel Leerlauf aufhört.
Als ein positives Beispiel kann man den Song “Hollow Heart” nennen, der zu den Höhepunkten des Albums zählt. Hier empfängt einen sofort eine Klavier-Hook, deren Melodie sich augenblicklich im Kopf festsetzt und die einen durch das ganze Stück führt. Hinzu kommt ein sehr gelungenes Experiment mit stimmungsvollem Klargesang, der vor allem im Kontrast zu den tiefen Growls sehr gut wirkt.
Solche Besonderheiten würde man sich öfter wünschen – solche gelungenen Piano-Einsätze ebenfalls. An anderen Stellen des Albums zeigen Kambrium was das angeht nämlich noch deutlichen Nachholbedarf. In “Thanatos” zum Beispiel klingt das Keyboard so dermaßen billig, dass es fast schon zum Fürchten ist.
Auch der Gesang ist manchmal nicht auf der Höhe der Zeit und muss noch besser mit den Instrumenten harmonisiert werden. Insgesamt sind Kambrium jedoch auf dem richtigen Weg, auch wenn der nötige Feinschliff noch aussteht. Mit etwas Zeit und Reife wird die Gruppe sicher wieder von sich hören lassen.
Fazit
Ein grundsolides Debüt.
Punkte: 6.5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de