Die russische Folk-Metal-Band Svartby bringt am 17. Februar ihr drittes Album „Elemental Tales“ heraus. Mit der quietschbunten CD machen die Sankt Petersburger vor allem eines wieder sehr deutlich: Zu ernst nehmen sollte man diese Gruppe auf keinen Fall!
Auf „Elemental Tales“ erwartet einen nämlich ein teils doch sehr schrulliger Sound mit eben solchen Texten. Was soll man auch anderes von einem Album erwarten, das von Kobolden handelt, die von Pilzen high werden?
Kobolde, denen sich Svartby auf ihrem dritten Album verschrieben haben, sind ja ziemlich kurze Gesellen. Dass deshalb aber auch „Elemental Tales“ so kurz werden musste mag mir allerdings nicht recht einleuchten. Eine Gesamtspielzeit von gerade mal 31 Minuten ist für ein Vollpreisalbum schlichtweg eine Frechheit.
Schon der Einstieg in „Elemental Tales“ lässt Kurioses erwarten. Im Intro „Impby“ hört man eine schräge Folk-Melodie, die sich schon von Anfang an nach Parodie anhört, und dazu im Hintergrund manch scheckiges Kobold-Lachen. Das damit gegebene Versprechen, ihren Hörern keinen alltäglichen Sound zu liefern, lösen Svartby auf ihrem Album voll ein.
Als Fundament lassen die Russen ein schnelles, oft dem Thrash Metal nahes Klangbild hören, das ziemlich nach „wild drauflos“ klingt. Hierüber bauen die fünf Musiker dann einen teilweise grotesk überladenen Sound auf, der mitunter Keyboard-Schleifen, verschiedene Folklore-Instrumente und unidentifizierbares Geklimper übereinander laufen lässt.
Dazu gibt es dann noch einige Polka-Einlagen wie zum Beispiel in „Boulder Massacration“, bei denen Svartby an Gruppen wie Finntroll erinnern. Die Spielfertigkeiten der großen finnischen Vorbilder erreichen Svartby allerdings zu keiner Zeit, denn wirklich vom Durchschnitt abheben können sich die Russen allein von ihren musikalischen Fähigkeiten her nicht.
Den reinen Spass-Faktor haben Svartby mit ihrem wunderlichen Sound dafür auf ihrer Seite, denn Laune macht ihr Album streckenweise schon. Vor allem im zweiten Teil der CD lässt aber die Abwechslung nach. Zwar gibt es auch zwei ruhigere Stücke, die übrigen Songs klingen jenseits ihrer Folklore-Einlagen aber recht gleich und driften gelegentlich in uninspiriertes Gebolze ab. Das ist schade, zumal es an wirklichen Ohrwurm-Melodien fehlt.
Etwas nachlegen könnten Svartby auch noch bei der Technik, so ist zum Beispiel der Gesang in der Ballade „Sleepy Devils“ zu leise abgemischt. Dass auch beim Umfang noch etwas getan werden muss ist ohnehin klar.
Fazit
Ein kurioses und bisweilen lustiges Album, das sich allerdings bei Spielfertigkeiten, Songwriting, Technik und Umfang zu viele Mängel leistet.
Punkte: 5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de